Klagenfurt/Wien - "EY hat sämtliche Abschlussprüfungen der Hypo Alpe Adria International Bank AG mit der gebotenen Sorgfalt durchgeführt" schreiben die Wirtschaftsprüfer Ernst & Young am Montag abermals. Zuletzt waren ihre Bestätigungen für die Hypo seit der Verstaatlichung 2009 in die Kritik geraten.

Dass Medien, zuletzt das "profil", zuletzt wieder aus einem Schreiben von EY zitierten, wonach das Unternehmen im Zuge der Prüfung der Hypo-Bilanz 2013 damit drohte, den Bestätigungsvermerk zu versagen, dazu will EY sich nicht äußern. EY erinnert aber, dass öfter im Zuge der Prüfung noch die Bilanz nachgebessert werde. Auch die Hypo habe am 21.3.2014 auf Kapitalbedarf hingewiesen, am 9. April habe die Republik 750 Mio. Euro Eigenkapitalzuschuss beschlossen.

Bewertung

Beim Konzernabschluss habe EY darauf verwiesen, dass dadurch die Kapitalerfordernisse der Hypo bis zur Einrichtung einer Abbaueinheit im September 2014 "für den ordentlichen Geschäftsbetrieb abgedeckt sind, dass darüber hinaus aber wesentliche Unsicherheiten über zukünftige Verluste und damit in Bezug auf das Eigenkapital des Konzerns bestehen", schreibt EY am Montag. Außerdem habe EY darauf hingewiesen, dass absehbare Verluste aus dem Verkauf des SEE-Banken-Netzwerks erst in zukünftigen Abschlüssen ihren Niederschlag finden werden. Auch auf Bewertungsänderungen, die weiteren Abwertungsbedarf erzeugen könnten, sobald die Bank in eine Abbaueinheit umgewandelt wird, habe EY hingewiesen. (Von "Going concern" auf "Gone concern").

"profil" hatte geschrieben, dass EY am 10. März 2014 einen "Warnbrief" nach Klagenfurt geschickt habe und zu dieser Zeit die Abwicklung der Bank schon längst entschieden gewesen sei. Das hält EY für "falsch", denn es habe "zu diesem Zeitpunkt eine intensive Diskussion über die Insolvenz der Hypo Alpe Adria" gegeben. Außerdem will EY nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass die Verluste der Heta (früher Hypo Alpe Adria) mit 4 bis 7,6 Mrd. Euro berechnet wurden. Die Bewertung (Asset Review) der Heta sei "von anderen externen Beratern durchgeführt" worden. (APA, 16.3.2015)