Wien - Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen kritisiert die zahlreichen Angriffe und Repressionen auf Medien und Journalisten auf der Krim. Ein Jahr nach der russischen Annexion der Halbinsel gibt es dort so gut wie keine unabhängigen Medien mehr. "Es ist für unabhängige Journalisten so gut wie unmöglich geworden, neutral zu berichten, da fast alle Medien im vergangenen Jahr unter russische Kontrolle gebracht wurden", sagte Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich.

Seit März 2014 wurden alle ukrainischen Fernsehsender aus dem Kabelnetz genommen und durch russisches Staatsfernsehen ersetzt. Auch die terrestrische Übertragung von Chernomorskaya TV, dem größten unabhängigen Fernsehsender der Krim, wurde eingestellt. Auf der Frequenz sendet seither der russische Sender Rossiya 24. Zeitungen in ukrainischer Sprache werden nicht mehr auf die Krim geliefert.

Kritische Journalisten und Blogger wurden in den vergangenen Monaten bei ihrer Arbeit behindert, angegriffen, verfolgt und auch entführt, so Reporter ohne Grenzen. Zahlreiche Medienvertreter mussten aufgrund der Repressionen flüchten. (APA, 16.3.2015)