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Der Brite Lewis Hamilton steuert auf seinen dritten Weltmeistertitel zu. In die Quere könnte dem 30-Jährigen dabei wieder vor allem dessen deutscher Teamkollege Nico Rosberg kommen. Die Überlegenheit der Mercedes dürfte vorerst wieder groß sein.

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Protagonisten.

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Melbourne - Giedo van der Garde, der Pilot von Sauber, wird etwas gestaunt haben, als er am ersten Trainingstag im Albert Park erschien. Jubel beim Empfang durfte er nicht erwarten, dass er aber nicht für das Fahrerlager akkreditiert war, musste ihn aber doch überraschen. Die meisten Sauber-Mitarbeiter verließen bei seinem Erscheinen demonstrativ die Box, fahren durfte er keinen Meter.

Der Niederländer hatte vor Gericht sein ihm vor der Saison vertraglich zugesichertes Startrecht für Australien erstritten. Dennoch durfte er am Freitag nicht starten, weil ihm die Superlizenz fehlt. Die österreichische Teamchefin von Sauber, Monisha Kaltenborn, hat der 30-Jährige auch persönlich geklagt, ja gar eine Haftstrafe für die Österreicherin gefordert. Schließlich hatte Sauber ungeachtet des Vertrages den Schweden Marcus Ericsson und den Brasilianer Felipe Nazr verpflichtet, weil die zusammen 40 Millionen Euro Sponsorengeld mitbrachten. Der Richter hat eine außergerichtliche Lösung angeregt. Kaltenborn wollte sich zur Causa nicht äußern.

Mercedes außer Reichweite

"Die Saison so zu starten, ist nicht gerade perfekt", sagte Toto Wolff von Mercedes. In dessen Team geht es auch heuer wieder zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg um den Titel. Bei den Konstrukteuren wird Mercedes ohnehin nicht zu schlagen sein. "Mercedes ist außer Reichweite, da muss man realistisch sein", sagte Ferraris neue Hoffnung Sebastian Vettel.

Bei Red Bull hadert man erneut mit den Motoren. "Alle Autos mit Renault-Motoren sind ganz schwierig zu fahren", sagte Motorsportchef Helmut Marko. Gespräche mit den Verantwortlichen sowie ein Meeting bereits am kommenden Mittwoch in England wurden als erste Maßnahme festgelegt. "Es ist unverständlich, dass ein Motor nach nur 50 Kilometern einen Schaden hat."

Warten auf Fernando

Neben Mercedes, Ferrari und Red Bull darf vor allem Williams mit Podestplätzen rechnen. Die Piloten Valtteri Bottas und Felipe Massa sind Erfolgsgaranten, der Finne war die Entdeckung der vergangenen Saison.

Bei McLaren wartet alles auf den Spanier Fernando Alonso, über dessen Gesundheitszustand nach der bei einem Trainingsunfall erlittenen Gehirnerschütterung aber weiter keine Informationen gegeben werden. Das Auto selbst erwies sich in den Trainings als bedenklich schwach.

Force India, Toro Rosso und Lotus sind für Punkte gut, der mit dem englischen Team Manor wiedererstandene russische Rennstall Marussia und Sauber kämpfen eher ums Überleben.

In Melbourne fährt irgendwie Jules Bianchi mit. Der Franzose, der seit dem Unfall am 5. Oktober in Suzuka im Koma liegt, debütierte hier 2013. (APA, mdt, DER STANDARD, 14./15.3.2015)