Die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat die Gefolgschaft der afrikanischen Islamistengruppe Boko Haram angenommen. "Unser Kalif, Gott schütze ihn, hat den Treueschwur unserer Brüder der Boko Haram akzeptiert", sagte ein IS-Sprecher am Donnerstag in einer Audiobotschaft im Namen von Abu Bakr al-Baghdadi. Boko Haram hatte eine Woche zuvor der Terrormiliz die Gefolgschaft zugesichert.

"Paris vor Rom"

Damit eröffne sich für Muslime, die sich nicht der IS in Syrien oder dem Irak anschließen könnten, eine neue Möglichkeit, "in das Land des Islam auszuwandern und zu kämpfen". In der Botschaft wurden Berichte über Erfolge der IS-Gegner als falsch zurückgewiesen. Es seien "lediglich einige Dörfer" zurückerobert worden. Während die Feinde der IS Städte im Irak einnehmen wollten, nehme die Organisation westliche Städte ins Visier – "Paris vor Rom", erklärte der Sprecher.

Die aus Nigeria stammende radikale Sunnitengruppe Boko Haram hat in den vergangenen Jahren Tausende von Menschen in Nigeria, Kamerun, dem Tschad und dem Niger getötet. Sie hat angekündigt, einen islamischen Staat errichten zu wollen. Am Samstag hatte sie der IS die Treue geschworen. Diese Gruppe wiederum hat große Teile Syriens und des Irak unter ihre Kontrolle gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen. Ein Kalif gilt als Nachfolger des Propheten Mohammed und damit als religiöser, politischer und militärischer Führer der Muslime. In Afghanistan, Pakistan und Nordafrika hatten sich zuvor bereits mehrere Islamistengruppen mit der IS verbündet. (APA, 13.3.2015)