Wien/Klagenfurt - Für die Gläubiger der staatlichen Hypo-Abbaugesellschaft Heta heißt das am 1. März verhängte das Schuldenmoratorium bis Ende Mai 2016, dass sie während der kommenden 15 Monate keine Zahlungen (Tilgungen, Zinsen) auf ihre Hypo-Papiere erhalten. Zudem müssen viele ihre Heta-Investments wegen des geplanten Schuldenschnitts zumindest teilweise abschreiben.

Nach Einschätzung der Ratingagentur Fitch halten deutsche Banken 40 Prozent der von den Maßnahmen betroffenen Heta-Papiere. Insgesamt hat die Heta 9,8 Milliarden Euro Anleiheschulden, die unter das Moratorium fallen. Gegenüber der österreichischen Pfandbriefstelle schuldet die Heta weitere 1,2 Milliarden Euro.

Österreichische Banken sind nach Aufsichts-Angaben mit etwa 2 Milliarden Euro bei der Heta engagiert.

Die bisher bekannten Großgläubiger aus Deutschland:

  • BayernLB : Das Moratorium umfasst jene Kredite der BayernLB an die damalige Hypo, die bereits Gegenstand eines Rechtsstreits vorm Landgericht München sind. Aus Sicht der Österreicher sind die Darlehen von mehr als 2 Milliarden Euro als Eigenkapitalspritze der ehemaligen Eigentümerin zu werten. Die Bayern bestehen hingegen auf einer Rückzahlung.
  • Der verstaatlichte deutsche Immobilienfinanzierer Pfandbriefbank pbb muss Forderungen im Nominalwert von 395 Mio. Euro berichtigen und hat rechtliche Schritte angekündigt.
  • Auch bei der Dexia Kommunalbank Deutschland AG - einer Tochter der belgischen Großbank Dexia - stehen Papiere im Nominalwert von 395 Millionen Euro im Feuer. Auch sie will rechtliche Schritte ergreifen.
  • Die Düsseldorfer Hypothekenbank hatte Ende 2013 mit Landeshaftungen besicherte Hypo-Papiere über 348 Millionen Euro im Bestand.
  • Die deutsche Bank Austria-Schwester HVB besitzt Hypo-Papiere im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich und hat dafür 2014 Rückstellungen gebildet.
  • Auf Bloomberg-Listen von Fonds als Großgläubigern steht die zur Deutschen Bank zählende DWS Investment mit 276 Millionen Euro. Auch die staatliche NRW-Bank ist Gläubiger, es geht ebenso um kolportierte 276 Millionen Euro.
  • Die in Deutschland selber wegen Pleitegefahr verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) musste in einer Krisensitzung des Vorstands Anfang der Woche eine Wertberichtigung von 120 Millionen Euro in die Wege leiten.
  • Weil auch die Münchner Rück festverzinsliche Wertpapiere mit Kärntner Landeshaftung in dreistelliger Millionenhöhe gezeichnet hat, muss sie im ersten Quartal 2015 Abschreibungen in zweistelliger Millionenhöhe vornehmen. (APA, 12.3.2015)