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Foto: AP Photo/Khalid Mohammed

Bagdad - Die Offensive der irakischen Streitkräfte gegen die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in der Großstadt Tikrit ist ins Stocken geraten. Die Islamisten hätten noch immer ein Anwesen des früheren Machthabers Saddam Hussein sowie drei Stadtteile unter ihrer Kontrolle, hieß es am Donnerstag in Militärkreisen.

Der Vormarsch der Soldaten und schiitischer Milizen wird demnach von Scharfschützen und Sprengsätzen aufgehalten. Ein Reuters-Fotograf beobachtete, wie am Stadtrand im Süden eine Autobombe explodierte. Aus Sicherheitskreisen verlautete zudem, IS-Kämpfer hätten in verlassenen Gebäuden Sprengfallen versteckt.

International unterstützte Offensive

Die sunnitische Miliz IS hatte die Heimatstadt Saddam Husseins im vergangenen Jahr eingenommen und war fast bis Bagdad vorgerückt. Einen Palast des hingerichteten Machthabers nutzt sie in Tikrit als Hauptquartier. Inzwischen ist die von Schiiten geführte Zentralregierung in der Offensive und wird dabei auch vom Iran sowie einer internationalen Allianz unter Führung der USA mit Luftangriffen unterstützt. Tikrit wäre die erste Stadt, die die Armee von der IS-Miliz zurückerobern würde, und ein wichtiger Erfolg beim Vorrücken auf die nordirakische Metropole Mossul, die die IS ebenfalls besetzt hat.

Bei ihrer Offensive trifft die Armee teils auf erbitterten Widerstand. Am Mittwoch etwa zündeten die Aufständischen in der Stadt Ramadi westlich von Bagdad 13 Autobomben. Außerdem eroberten sie dort eine Brücke über den Fluss Euphrat. (APA, 12.3.2015)