Bochum - In einer Woche startet in Bochum die 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie. Ein mit Spannung erwarteter Vortrag werden die Ergebnisse einer prophylaktischen und therapeutischen HIV-Impfung sein. Konkret werden die US-Virologen Louis Picker (Oregon), und Dan Barouch (Boston) ihre Erkenntnisse zu den so genannte Genfähren und ihren aktuellen Entwicklungsstand vorgestellt.

Jean-Marie Andrieu (Paris) und Wei Lu (Paris) stellen eine neuartige Entwicklung eines HIV-Impfstoffs vor: eine prophylaktische Schleimhautimpfung gegen die HIV-Infektion, die im Tierversuch erfolgreich getestet wurde. Der neue Impfstoff ist aus einem inaktivierten Virus und einem lebenden Bakterium zusammengesetzt und wurde Affen (Makaken) zur Immunisierung verabreicht.

Drei bis 14 Monate später wurden 20 Affen mit HIV infiziert, 19 waren für bis zu 54 Monate vor einer Ansteckung geschützt. Im Gegensatz zu allen bisher entwickelten Impfstoffen führt der neue Impfstoff nicht zu spezifischen Antikörpern, sondern zu einer Entwicklung regulatorischer T-Zellen. Diese unterdrücken eine überschießende Immunaktivierung, die ansonsten die Ausbreitung des HIV-Virus befördert.

Dieser Ansatz könnte die Entwicklung einer neuartigen sowohl therapeutischen als auch präventiven HIV-Impfung beim Menschen ermöglichen. (red/idw, derStandard.at, 11.3.2015)