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Yokes

Foto: U.S. DEA/Handout via Reuters

Dublin - Der Konsum von Drogen wie Ecstasy, sogenannten Zauberpilzen, Ketamin und anderen psychoaktiven Drogen ist wegen einer Lücke in der Gesetzgebung in Irland vorübergehend legal geworden. Ein Gerichtsurteil hatte am Dienstag Teile eines Gesetzes, die den Besitz zahlreicher Substanzen verboten hatten, als verfassungswidrig erklärt. Das teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Dublin mit.

Das Parlament kam noch am Abend zusammen, um das entstandene Schlupfloch sofort wieder zu schließen. Präsident Michael Higgins unterschrieb noch am Mittwochabend in Dublin ein entsprechendes Gesetz, das die zwei Kammern des Parlaments zuvor im Eilverfahren verabschiedet hatten.

An die Gesundheit denken

Vorangegangen war der Prüfung des Gesetzes ein Gerichtsverfahren, in dem ein Mann wegen des Besitzes von Methylethcathinon angeklagt worden war. Das Amphetamin wurde 2011 auf die Liste kontrollierter Substanzen gestellt – ein laut den Richtern verfassungswidriges Vorgehen. Deshalb wurde die Passage im "Misuse of Drugs Act" von 1977 neutralisiert und mit ihr rund hundert Rauschmittel legalisiert.

Die Regierung wies darauf hin, dass bis zum Inkrafttreten des reparierten Gesetzes nur der Konsum nicht verfolgt, der Verkauf oder die Bereitstellung der Drogen aber weiterhin illegal seien. Kokain, Heroin und Cannabis waren von dem Gerichtsurteil nicht betroffen, da sie schon zuvor als illegal eingestuft worden waren.

Gesundheitsminister Leo Varadkar appellierte an alle, die die kurzzeitige Entkriminalisierung ausnutzen wollten, an ihre Gesundheit zu denken. In den sozialen Medien wurde der 10. März umgehend zum "National Yokes Day" ausgerufen. Yokes ist in Irland ein Slangbegriff für Ecstasy. (APA/dpa/red, derStandard.at, 11.3.2015)