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Mohammad Yazdi übernimmt den Vorsitz im Expertenrat.

Foto: AP/Salemi

Teheran - Irans mächtiger Expertenrat, der das geistliche Oberhaupt des Landes ernennt und auch absetzen kann, wird künftig von einem ultrakonservativen Kleriker geleitet. Mohammad Yazdi, 83 oder 84 Jahre alt, erhielt bei der Abstimmung am Dienstag 47 von 73 Stimmen und fügte dem moderaten Kandidaten Akbar Hashemi Rafsanjani eine bittere Niederlage zu.

Für den früheren Staatspräsidenten hätten nur 24 Ratsmitglieder gestimmt, berichtete das Staatsfernsehen. Yazdi gilt als rechtsgerichtet. Er war nach der islamischen Revolution des Jahres 1979 Vizeparlamentspräsident und bis 1999 zehn Jahre lang oberster Richter und Leiter der Justiz. Er tritt die Nachfolge von Ayatollah Mohammed Reza Mahdawi Kani an, der vor fünf Monaten starb.

Der Expertenrat ernennt und überwacht das geistliche Oberhaupt des Irans, derzeit ist dies Ayatollah Ali Khamenei. Dieser wiederum ist die höchste politische und religiöse Autorität des islamischen Staats und hat damit in wichtigen Fragen das letzte Wort.

Der neue Ratschef Yazdi sitzt auch im Rat der Verfassungswächter. Er liefert sich seit Jahren einen Konkurrenzkampf mit Rafsanjani, der vom Reformlager unterstützt wird. Yazdi wird den Expertenrat zunächst nur für ein Jahr führen. Am 26. Februar kommenden Jahres werden das nationale Parlament und das Klerikergremium neu gewählt. (APA, 10.3.2015)