Klaus Oberbeil:

Die Super-Vegan-Diät

Südwest-Verlag 2014,

144 Seiten, 15,50 Euro

Foto: Südwest-Verlag

Warum die ganze Welt so ein Gewese um etwas macht, das so einfach ist: Mit dieser Grundthese geht dieses Diätbuch ins Rennen. Esst einfach nur mehr Gemüse, Obst und Körner und das "Schwabbelfett", schmilzt von selbst. Ohne Hunger. Und dazu gibt es leckeres Wasser oder Kräutertee.

Das klingt alles ein bisschen so, wie früher auf langen, elenden Wanderungen. Die Eltern versuchen gute Stimmung zu machen – der Weg bleibt trotzdem steil, aber der Autor Klaus Oberbeil tut sein Möglichstes, einem Obst und Gemüse schmackhaft zu machen.

Böses und gutes Essen

Tierische Fette sind böse, schaden dem Körper, schimpft er und verleidet einen Pommes frites und Kuchen einfach schon durch die bissl grausige Wortwahl. Er setzt eine kleine Gemüselehre entgegen. Doch seine Rezeptvorschläge, die "schlank machen", klingen alles andere als verführerisch – und sehen rein fototechnisch auch nicht besonders gut aus.

Mit dieser Diskrepanz müssen die Leser zurechtkommen. Ansonsten sind in diesem Bändchen aber allerlei Wahrheiten über ungesundes Leben vereint. Wer von krankmachenden Lastern loskommen will, kann die Lektüre dieses Buches durchaus zum Anstoß nehmen - und die wenig seriöse Versprechung "Schnell schlank: 4 Kilo in 1 Woche" am eigenen Leibe ausprobieren.

Langfristig erfolgreich ist wahrscheinlich nur, wer von tierischen Fetten, Salz und Zucker langfristig Abstand nimmt. Leicht ist das sicher nicht, auch wenn es der Autor gerne so klingen lassen würde. Ein bisschen könnte man sich gepflanzt fühlen, aber nur, wenn man will. (Karin Pollack, derStandard.at, 23.3.2015)