Kunst am Klo? Auch im Schikaneder in Wien.

Foto: derStandard.at/meyer

Bild nicht mehr verfügbar.

"Why?": Eine englische Variante der Latrinalia.

Mit Hilfe von Edding, Kugelschreibern und ähnlichem wurde schon so manche gewöhnliche Klowand in ein beeindruckendes Panoptikum verwandelt. Neben Zeugnissen des Liebesglücks und verzweifelter Wutausbrüche finden sich hier Aufrufe zum Weltfrieden oder allgemeine Lebensweisheiten.

Durchstreichen, weiterschreiben, überschreiben

Latrinalia, das Fachwort für den Klospruch, hängt der Ruf an, eine obszöne Form der schriftlichen Äußerung zu sein. Tatsächlich erscheint der Anteil an sexuellen oder vulgären Beiträgen nicht gering. Es enstehen mitunter Dialoge, die absurd, abstrus, oder verärgernd und eben belustigend sein können. Die Anonymität der Schreibenden dürfte dabei nicht unbedeutend für den inhaltlichen Output sein. Das Schreiben, Über- oder Weiterschreiben an der Klowand kann somit als besondere Form der Kommunikation gelten, die auch die Wissenschaft beschäftigt: Ob die Formulierung von der Klopoesie wörtlich zu nehmen ist und die Latrinalia der Literatur zugeordnet werden können, oder ob und wie sich die geistigen Ergüsse auf dem Frauen- und Männerklo unterscheiden, sind einige Fragestellungen.

Teilen Sie mit der Community die besten oder anders, die bemerkenswertesten Klosprüche des Landes. Welche Toilettenpoesie bringt Sie zum Schmunzeln, was verärgert Sie? Überschreiben Sie selbst dumme Sprüche? Gibt es heute weniger Klosprüche als früher? Posten Sie, schicken Sie sprachliche und bildliche Kunstwerke an Userfotos@derStandard.at oder unter #Klosprüche auf Instagram! (jmy, 26.3.2015)