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Mit seinem eigenen Zahlungssystem "Cips" will sich China unabhängiger vom Westen machen.

Foto: reuters/kujundzic

Hongkong/Peking - China will die lang erwartete Abwicklung grenzübergreifender Geschäfte in der Landeswährung Yuan Insidern zufolge im Herbst starten. Mit Chinas internationalem Zahlungssystem (Cips) dürfte es im September oder Oktober losgehen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit der Sache vertrauten Personen.

"Cips ist jetzt fertig und China hat 20 Banken zu Testzwecken ausgewählt", sagte ein Banker. 13 der Institute seien chinesische Geldhäuser, der Rest Ableger ausländischer Banken. Ein anderer Insider ergänzte, auch wenn noch Nachbesserungen nötig seien, dürfte das Zahlungssystem vor Jahresende an den Start gehen. Ursprünglich war der Beginn 2014 erwartet worden. Technische Probleme verzögerten ihn jedoch.

Von dem neuen System versprechen sich Experten weniger Kosten und schnellere Verfahren rund um Geschäfte, die in der chinesischen Währung abgerechnet werden. "Cips ist ein Durchbruch, da es für eine einheitliche Plattform sorgt und die Effizienz verstärkt", sagte Analyst Raymond Yeung von der ANZ-Bank in Hongkong. NordLB-Experte Frederik Kunze sieht darin den Beleg, dass die chinesische Führung den Yuan internationaler machen wolle. "Aber es ist noch ein längerer Weg, bis der Yuan in der Akzeptanz den Stand vom Euro oder Dollar hat", fügte Kunze hinzu. "China will nicht den Yuan zur Weltwährung machen, aber vor allem in Asien stärker werden und dort eine Art Alternativwährung zum Dollar anbieten." (APA, 9.3.2015)