Wien - Alexander Stark, der am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) eine Arbeitsgruppe leitet und zu Jahresbeginn zum Senior Scientist ernannt wurde, erhält einen "Consolidator Grant" des Europäischen Forschungsrates ERC. Die Förderung im Ausmaß von zwei Mio. Euro steht für ein Projekt zur Erforschung der Genregulation zur Verfügung.

Das wissenschaftliche Interesse von Stark, der seit 2008 am IMP arbeitet, gilt dem komplexen Feld der sogenannten Genregulation. Der aus Deutschland stammende Biochemiker und Bioinformatiker arbeitet an der Entschlüsselung des sogenannten "regulatorischen Codes".

Darunter versteht man die Anweisungen in der Erbsubstanz, die dafür sorgen, dass in Zellen und Organen jeweils nur bestimmte Gene aktiv sind. Diese Genaktivität muss äußerst präzise gesteuert werden, damit Entwicklungsschritte und zelluläre Programme fehlerlos ablaufen.

Enhancer identifizieren - und kontrollieren?

Stark, der bereits 2009 mit einem "Starting Grant" des ERC ausgezeichnet wurde, hat 2013 eine "STARR-seq" genannte Methode entwickelt. Diese erlaubt es, DNA-Abschnitte direkt zu identifizieren, die Gene einschalten können - sogenannte Enhancer. Gleichzeitig kann die Aktivität aller Enhancer im gesamten Genom gemessen werden.

Ursprünglich verwendeten die Forscher die Methode bei Fruchtfliegen (Drosophila). In seinem von ERC geförderten Projekt will Stark nun die Technologie zur Anwendung an menschlichen Zellen weiterentwickeln und optimieren. Die Hoffnung ist, mit "STARR-seq" nicht nur Enhancer zu identifizieren, sondern vielleicht auch einmal deren Aktivität verändern zu können. (APA/red, derStandard.at, 9.3.2015)