Das Plakat zur Psyennale: Der peruanische Film "La Teta Asustada" (Eine Perle Ewigkeit) von Claudia Llosa.

Foto: psyenalle/lok

Wien - "Es geht um künstlerischen Ausdruck und Kreativität, um Beziehungen, um Selbstvertrauen und Selbstbestimmung, um die Bewältigung von Krisen und den Umgang mit Leiden", heißt es in der Beschreibung zur Psyennale - einem kleinen Wiener Filmfestival, das sich psychischen Erkrankungen und Ausnahmezuständen zum Thema genommen hat.

Filmfestival

Von 16. bis 20. März werden im Wiener Top Kino Spiel- und Dokumentarfilme über Lebenssituationen gezeigt, die eine Herausforderung an die Psyche darstellen. Organisiert wird das Festival vom Verein "Leben ohne Krankenhaus" (LOK), der Menschen betreut, die aufgrund einer psychischen Erkrankung Unterstützung beim Bewältigen des Alltags benötigen. Mitarbeiter und Klienten von LOK haben das Filmprogramm zusammengestellt.

In den gezeigten Filmen werden verschiedene Themen aus dem weiten Feld der Psyche aufgegriffen, etwa Leben mit der Diagnose "bipolare Störung", psychische Reaktionen auf traumatisierende Erlebnisse und Transgender im Spannungsfeld zwischen Ich und Gesellschaft.

Eröffnung

Bereits am 12. März findet der Auftakt zum Festival mit dem Dokumentarfilm "The Arrieta Method" (El Método Arrieta) statt. Darin geht es um die Schwestern Lourdes und Mentxu Arrieta geht, die aufgrund einer motorischen Beeinträchtigung nicht miteinander sprechen können, einander aber auch ohne Worte verstehen - mit der "Arrieta-Methode": Sie "zeichnen" durch die Bewegungen ihrer Augen Buchstaben.

Den Veranstaltern ist gelungen, die beiden Schwestern zur Psyennale nach Wien einzuladen. Sie werden im Anschluss an den Film über ihre Erfahrungen und ihren Lebensalltag sprechen. Sie sprechen durch die Stimme ihres Computers. Die Diskussion wird gedolmetscht. (fbay, derStandard.at, 10.3.2015)