Ubuntu Phone.

Foto: Canonical

Rund zwei Jahre ist es her, da verkündete Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth, dass die Linux-Distribution künftig auch den mobilen Bereich erobern soll. Es folgten viele Monate der Entwicklung, und zwar derer deutlich mehr als ursprünglich erhofft. Im Rahmen des Mobile World Congress war es nun aber soweit: Am Stand von Softwarehersteller Canonical gab es die ersten Smartphones mit dem neuen Betriebssystem zu sehen.

Einschätzung

Die dort entstandenen, ersten Kurztests diverse IT-Blogs scheinen sich zumindest bei einem einig zu sein: Ubuntu Phone sei vielversprechend, wirke aber auch noch immer nicht ganz fertig. Durchgängig gelobt wird der Versuch, neues beim User Interface zu versuchen. Bei Ubuntu stehen Gesten im Vordergrund, der Homescreen ist statt von App-Auflistungen durch die "Scopes" dominiert, die Informationen aus unterschiedlichen Quellen in einer Ansicht zusammenführen.

Unfertig?

Das Problem bei neuen Ansätzen: Diese brauchen eine gewisse Einlernzeit. So berichtet etwa Engadget davon, dass gerade die Nutzung von seitlichen Swipe-Gesten für unterschiedliche Aufgaben (innerhalb einer App, zum Wechsel zwischen Scopes, zum Aufruf des App-Launchers) etwas mühsam sei. Selbst Mitarbeiter am Stand von Canonical hätten sich damit schwer getan. Ganz allgemein wirke Ubuntu Phone zudem noch immer etwas unfertig - wie eine frühe Beta.

Flott

Zumindest auf dem MX4 von Meizu laufe all dies aber erfreulich flott, gibt sich Arstechnica etwas positiver. Auch bei The Verge kann man dem frischen Ansatz von Ubuntu etwas abgewinnen. Und sei es auch nur, um die Hoffnung nicht zu verlieren, dass in der Smartphone-Welt noch Platz jenseits von iOS und Android sei.

Hardware

Abzuwarten bleibt bei all dem, wie es mit der realen Verfügbarkeit der bisher angekündigten Geräte aussieht, die beide auf Android-Modellen der jeweiligen Hersteller basieren. Das Aquaris E4.5 UE vom spanischen Hersteller BQ ist etwa derzeit nur schwer verfügbar, durchgängig als interessanter wurde von den Testern aber ohnehin das MX4 von Meizu bezeichnet. Dieses soll "bald" nach Europa kommen, heißt es vom Hersteller etwas vage. (red, derStandard.at, 9.3.2015)