Rangun - Die Jerdon-Timalie (Chrysomma altirostre) ist ein bräunlicher Singvogel, der in Südasien zuhause ist. Die Art gilt als gefährdet - und eine ihrer Unterarten, die in Myanmar beheimatete Form Chrysomma altirostre altirostre, hielt man sogar seit über 70 Jahren für ausgestorben.

Wie die amerikanische Wildlife Conservation Society (WCS) berichtet, hat sich der Vogel wider Erwarten aber doch gehalten. Wissenschafter fanden mehrere Exemplare 150 Kilometer nördlich von Rangun - zuletzt war der im Grasland lebende Vogel in Myanmar 1941 gesichtet worden.

Nische blieb erhalten

Das dortige Grasland war von den britischen Kolonialherren im 19. Jahrhundert in großem Stil in Ackerflächen umgewandelt worden. Nur Reste davon blieben erhalten - die reichten aber offenbar aus, einen Bestand des etwa 16 Zentimeter großen Vogels, der sich von Insekten ernährt, zu erhalten.

"Wegen des Verlusts des Graslandes waren viele Leute überzeugt, dass die Jerdon-Timalie ausgestorben ist", sagte Colin Poole, Direktor des Singapurer Büros der WCS. "Der Fund zeigt, dass nicht nur die Art noch existiert, sondern auch, dass ihr Habitat noch existiert." Er forderte Anstrengungen, das noch verbleibende Grasland zu schützen. (red/APA, derStandard.at, 6.3. 2015)