1997 holte EA den "Sim City"-Entwickler Maxis ins Unternehmen. 18 Jahre später ist der Name nun Geschichte - und überdauerte damit länger als alle anderen bisherigen Übernahmen.

Foto: Simcity 2000

Electronic Arts ist einer der größten Entwickler und Publisher der Spielebranche. Seit den Anfängen als reiner Herausgeber von Software Anfang der 1980er hat sich einiges getan. Auf dem Weg zur Fixgröße, die bis zur Fusion von Activision und Blizzard auch Marktführer war, hat das Unternehmen zahlreiche andere Games-Entwickler übernommen und einige Jahre später dicht gemacht. Ein Grund, warum die Meinungen zu EA unter der Gamer-Community zweigeteilt sind.

Jüngster Neuzugang ist Maxis, vor allem bekannt durch die "Sim City"-Reihe und "Die Sims". Die seit 1997 währende Ära als eigenständige Marke unter dem Dach von EA ist zu Ende. Die Entwicklung neuer Titel wird an bereits bestehende Studios überantwortet, die bereits unter der Flagge des Konzerns firmieren. Kotaku hat nun in einer Liste zusammengestellt, welche einst selbständigen Games-Firmen bislang vollständig von EA geschluckt wurden.

1992: EA schluckt Origin

Den Anfang der Übernahmen machte Origin im Jahre 1992. Dieses Studio lieferte unter der Führung von Richard Garriott den Rollenspiel-Klassiker "Ultima". Unter der Ägide von Chris Roberts (der heute die Entwicklung von "Star Citizen" leitet) wurde außerdem die "Wing Commander"-Reihe umgesetzt.

Als letzte Titel veröffentlichte Origin 1998 das vielgelobte "Wing Commander: Prophecy" und ein Jahr später "Ultima 9: Ascension", das aufgrund vorschneller Veröffentlichung zum Release mit schweren Fehlern gespickt war, die erst nach und nach mit Patches behoben wurden. Danach wurde Origin von EA dazu bestimmt, sich nur noch auf Online-Games zu konzentrieren, Seitens des Publishers wurden jedoch sämtliche Projekte, etwa "Harry Potter Online" und "Ultima Online 2" abgebrochen.

Schon im Jahr 2000 nahm Gründer Garriott seinen Hut. 2004 holte EA das Team ins Konzernhauptquartier, Spiele sind keine mehr erschienen, der Name lebt aber weiter und steht seit 2011 für EAs eigene digitale Distributionsplattform.

Bullfrog

1995 war Bullfrog an der Reihe, das sich vor allem mit "Populous", "Dungeon Keeper" und Titeln wie "Theme Park" einen Namen gemacht hatte. Auch hier führte die Übernahme letztlich zum Abschied des Gründers. Peter Molyneux, einst gefeiert für seine innovativen Spiele, hat sich mittlerweile allerdings dank einiger nicht umgesetzter, großer Ankündigungen einen eher zweifelhaften Ruf erarbeitet.

Der Markenname verschwand im Jahr 2004, zuvor entwickelte Bullfrog noch neue "Theme Park"-Teile und portierte "Quake 3" auf die PlayStation 2.

Westwood

Der letzte Eintrag auf der Einkaufsliste der 1990er ist Westwood. Mit "Dune 2" und "Command & Conquer" gehörte das Studio zu den Begründern des Echtzeitstrategie-Genres und löste eine Schwemme an ähnlich gearteten, meist schnell in Vergessenheit geratenen Spielen aus. Davor hattem an hauptsächlich Rollenspiele entwickelt.

2002, ein Jahr vor der De-Facto-Auflösung aufgrund der Zusammenlegung mit dem 2000 übernommenen Unternehmen Dreamworks Interactive, wagte man sich mit "Command & Conquer: Renegade" auch mit mäßigem Erfolg ins Shooter-Genre vor. Unter dem EA-Label blickt die "C&C"-Reihe auf eine zuletzt sehr wechselhafte Geschichte zurück.

Weitere Einträge

Auch nach der Jahrtausendwende erweiterte EA sein Imperium stetig. 2002 holte man Black Box Games ("Need for Speed") an Bord. Es folgten NuFX ("NBA Street"), Phenomic "SpellForce"), Mythic ("Dark Age of Camelot"), Pandemic ("Saboteur") und PlayFisch ("Sims Social"), deren Spiele heute ebenfalls unter EAs eigener Marke angeboten werden. (gpi, derStandard.at, 06.03.2015)