Wien - Wer beim Hören des griechischen Beitrags für den 60. Eurovision Song Contest in Wien ein Déjà-vu erlebt, dürfte damit nicht alleine sein: Denn die Ballade "One Last Breath", gesungen von Maria-Elena Kyriakou, erinnert nicht von ungefähr an Conchita Wursts Siegertitel aus dem Vorjahr. Ob die 31-Jährige Sängerin damit reüssieren kann, wird sich am 19. Mai im ersten Semifinale zeigen.

Eurovision Song Contest

Kyriakou setzte sich mit ihrem dramatischen Schmachten am Mittwochabend im griechischen ESC-Vorentscheid gegen vier weitere Kandidaten - darunter Thomai Apergi & Legend mit dem passend betitelten "Jazz & Syrtaki" - durch. Die Entscheidung darüber, wer die Siegernation von 2005 beim diesjährigen Jubiläums-Song-Contest vertritt, trafen zu gleichen Teilen eine Jury und das Fernsehpublikum. Und so fiel die Wahl auf den einzigen Titel ohne musikalische Einflüsse aus Griechenland.

Denn der von Kyriakou gemeinsam mit Efthivoulos Theoxarous, Vaggelis Konstantinidis und Evelina Tziora komponierte Titel ist eine glatte, auf internationale Funktionalität hin getrimmte Popballade par excellence. Zunächst nur von einem Pianisten begleitet, haucht sich Kyriakou, deren Gesangstalent zwischenzeitlich mehrmals aufblitzt, von Zeile zu Zeile, um sich sukzessive zu steigern. Zum Ende hin kommt es dann nicht nur zu einem Rhythmuswechsel, sondern dürfen auch pathetische Streicher und Beats aus der Konserve als Untermalung nicht fehlen.

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Griechenlands Vertreterin: Maria-Elena Kyriakou.
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Den dramatischen Gestus von "Rise Like A Phoenix" kann das Stück allerdings nicht erreichen, zu sehr lenken auch die häufigen Melodiesprünge vom Wesentlichen ab. Die gebürtige Zypriotin, die im Vorjahr auch die erste Staffel von "The Voice of Greece" für sich entscheiden konnte, macht dabei noch das Beste aus einer Vorlage, die sehr anbiedernd wirkt. Dabei hat Griechenland in den Jahren seit dem Sieg von Helena Paparizou mit "My Number One" in Kiew einen regelrechten Lauf beim ESC hingelegt: Nur zweimal verpasste man die Top Ten beim Gesangswettbewerb. Ob das heuer erneut gelingt, wird sich im Mai herausstellen. (APA)