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Ein Lawinenkegel wird von Einsatzkräften der Bergrettung in Bad Goisern abgesucht. Insgesamt starben in diesem Winter bereits 24 Menschen bei Lawinenabgängen. So viele Tote gab es seit der Saison 2009/10 nicht mehr.

Foto: APA/Peter Hödlmoser

Wien - Auch wenn der Winter in weiten Teilen Österreichs bislang recht schneearm verlief, sind in dieser Saison bereits 24 Menschen bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen. Seit dem Winter 2009/10 (35 Lawinentote) gab es nicht mehr so viele Opfer zu beklagen, die Marke aus der Vorsaison (13) war schon im Jänner übertroffen worden.

Andreas Würtele, Geschäftsführer des Kuratoriums für alpine Sicherheit, spricht von einem "lawinenträchtigen Winter". Als Hauptproblem ortet er weiterhin Probleme mit der Altschneedecke sowie Windverfrachtungen. Aus Erfahrungswerten rechnet Würtele damit, dass der langjährige Durchschnittswert von 26 Toten heuer noch übertroffen wird.

Zwei Tote in dieser Woche

In dieser Woche starben bisher zwei Wintersportler bei Lawinenabgängen im freien Gelände. Am Donnerstag wurde die Gefahr in Tirol oberhalb von 2000 Metern als "erheblich" eingestuft. Auch in anderen Teilen Österreichs galt Stufe drei der fünfteiligen Skala.

Um Prognosen zur Lawinengefahr zu verbessern, arbeitet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Forschungsprojekt "Alarm". Dieses soll Daten wie Schneehöhe, Schneedeckenaufbau, Schneeverfrachtung und Geländedetails kombinieren. So soll etwa berechnet werden, ob Schneemengen in einem Hang eine Lawine auslösen können. Für ein Netz von 28 Millionen Punkten in Österreich können dann Analysen und Vorhersagen zu Schneehöhe und anderen Daten getroffen werden. (krud, DER STANDARD, 6.3.2015)