Mit 60 Freunden "Räuber und Gendarm" zu spielen, könnte Probleme verursachen. Genauso sollte man auch zu dritt nicht in alten Kerkern nach Monstern suchen und schon gar nicht gute Bekannte in ein Hamsterrad stecken. Es sei denn, Sie tun es auf der Spielkonsole.

Anbei die spannendsten Blockbuster-Games des Monats.

DMC: Devil May Cry Definitive Edition (PS4, XBO, 10.3.)

Fans können schnell einmal aufbrausend werden. Vor allem dann, wenn es um die Abkehr von Traditionen geht. Als Ninja Theorys "DMC: Devil May Cry" vor zwei Jahren Capcoms Action-Serie neuinterpretiert wiederauferstehen ließ, sorgten der moderne Look und das aufgeweichte Gameplay für reichlich Unmut in der Community.

Die Definitive Edition für die neuen Konsolen ist neben der technischen Überarbeitung inklusive schönerer Texturen, Modelle, doppelter Bildrate und höherer Auflösung daher auch ein Versuch, erboste Serienfreunde milde zu stimmen. So darf man nun optional in der klassischen Fasson des Protagonisten Dante auf Dämonenjagd gehen und auch einen Spielmodus wählen, der an die altbewährte Balance der Vorgänger angelehnt ist. Kämpfe zu meistern, wird dadurch anspruchsvoller. Weiters bringt das Remake jede Menge Zusatzinhalte für Spieler, die das jüngste Kapitel bislang verschmäht haben.

Devil May Cry

Battlefield Hardline (PC, PS4, XBO, PS3, X360, 19.3.)

Mit DICEs Shooter-Serie "Battlefield" verbindet man militärische Einsätze und Kriegsgeschehen. Mit der jüngsten Auskoppelung Hardline nutzt Herausgeber Electronic Arts den Markennamen, um neue Themenkomplexe zu erobern. Anstelle von Soldaten, schlüpfen Spieler nun in die Haut von Polizisten und Kriminellen um eine moderne und hoch explosive Version von "Räuber und Gendarm" zu inszenieren.

In der Rolle der Guten schreitet man bei Banküberfällen oder Geiselnahmen ein, während man als Bösewicht alle Register zieht, um mit der Beute davon zu kommen. Besonderes Augenmerk wurde abseits der erwarteten Multiplayer-Action auf die Einzelspielerkampagne gelegt. Als Detectives gilt es, einen Drogenring aufzuspüren und zu zerschlagen. Erzählt wird die Geschichte in Episoden, deren individueller Ausgang das weitgehend offene Ende definieren. Hoffentlich ein Happy-End.

Battlefield

Mario Party 10 (Wii U, 20.3.)

Bemüht um die Unterhaltung der ganzen Familie bringt Nintendo seine Minispielsammlung jetzt auch auf die Wii U. Bis zu vier Teilnehmer machen sich auf virtuellen Brettspielfeldern auf die Reise, um ins Ziel zu gelangen, bevor Bösewicht Bowser alle Leben abknöpfen konnte. Erstmals darf ein fünfter Spieler die Steuerung des Widersachers übernehmen und den anderen sprichwörtlich die Party verderben.

Apropos Party: In feuchtfröhlicher Stimmung eignen sich die rund 70 selbsterklärenden Herausforderungen auch für rein erwachsene Abende. So versucht man gegen die Zeit Geistern zu entkommen, im Hamsterrad nicht das Gleichgewicht zu verlieren, Schildkröten von einer Plattform zu buchsieren, Bowsers Feuerbällen oder Raketen auszuweichen, oder stellt sein Glück bei einer Runde Bingo auf die Probe. Federball-Matches und andere kompetitive Bewerbe bringen versteckte Rivalitäten zu Tage. Positiver Nebenffekt: Die zahlreich gesammelten Amiibos können dank eines gesonderten Modus für die Figuren auch wieder einmal abgestaubt zu werden.

Nintendo

Final Fantasy Type 0 HD (PS4, XBO, 20.3)

Freunde japanischer Rollenspiele können sich einer Sache sicher sein: Solange die Traditionsschmiede Square Enix existiert, wird es immer neue Final Fantasy-Abenteuer geben. Die vielschichtige Serie belebt aber auch gerne immer wieder ältere Kapitel wieder, in diesem Fall das 2011 für PSP erschienene "Type 0". Wer es verpasst hat, darf auf den neuen Konsolen in aktuellerer Grafik die Geschichte der unerschrockenen 12 Studenten (Class Zero) nacherleben.

Als eines Tages das Reich Militesi einen Angriff auf die Kristallstaaten von Orience startet, ist das Kollektiv gefragt, einzuschreiten und die bösen Mächte in gewohnt taktischen Schlachten abzuwehren. Gleichzeitig gilt es die Hintergründe des Krieges und der Kristalle aufzudecken. Es ist eine der düstereren Final Fantasy-Storys, die in ihrer Präsentation von historischen Dokumentationen inspiriert wurde. Das Remake umfasst im Vergleich zum Original neue Schwierigkeitsgrade. Der Multiplayer-Modus wurde hingegen nicht übernommen.

Square Enix UK

Bloodborne (PS4, 25.3.)

In einer finsteren Stadt voller Dämonen erwacht, plädieren alle inneren Alarmsysteme auf Rückzug. Im neuesten Action-Adventure des Studios From Software ("Demon Souls", "Dark Souls") wird Spielern allerdings keine andere Wahl gelassen, als der Furcht ins Auge zu blicken und anzugreifen. In der ruinierten, gotischen Stadt Yharnam von Bestien und Dämonen umzingelt, muss man als agiler und schlagfertiger Held alle Register der offensiven Kampfkunst ziehen, um die teils Haus großen Monster zu bezwingen, bevor das eigene virtuelle Leben erloschen ist.

Das Kampfsystem belohnt ausschließlich den Vorwärtsdrang und verknüpft die Energieregeneration sogar mit Konterattacken. Den Schöpfern nach soll sich jeder Sieg "befriedigend hart" erfochten werden, in der Gewissheit, dass der Tod hinter jeder Ecke lauert. Geteilt darf das süße Leid mit bis zu zwei anderen Spielern werden. Zusammen steigt man fernab der Einzelspielerkampagne in zufallsgenerierte Kerker hinab, um in Absprache und strategischer Verflechtung individueller Fertigkeiten Geschöpfe der Schattenwelt ins Jenseits zu befördern. Ebenfalls bestätigt für erprobte Actionliebhaber: Kompetitive Aufeinandertreffen.

PlayStation

Borderlands: The Handsome Collection (PS4, XBO, 27.3.)

Es gibt Games, die werden aus Leidenschaft entwickelt. Und dann gibt es solche, die rein kommerzielle Beweggründe haben. Gearbox-Chef Randy Pitchford macht keinen Hehl daraus: Die Remakes der Shooter "Borderlands 2" und "Borderlands: The Pre-Sequel" für die boomenden neuen Konsolen sind Businessentscheidungen. Wer die unterhaltsamen Sci-Fi-Ballerorgien bisher verpasst hat, hat dennoch keinen Grund, verächtlich die Nase zu rümpfen.

Denn einerseits erhält man so nun zwei Spiele zum Preis von einem und diese zusätzlich noch in schärferer Auflösung (1080p) und mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. Die Kampagne lässt sich im Remake nicht nur online sondern auch lokal auf einem Schirm mit bis zu drei Freunden erleben. Hardcore-Fans, die sich schon auf PS3 und X360 eingeschossen haben, dürfen ihre alten Speichstände übertragen. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 8.3.2015)

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