Suurstoffi bei Zürich

stefan draschan

mi-bike-Flusstest in der Limmat

stefan draschan

Erfolgreich mit dem mi-bike auf den verschneiten Uetliberg bei Zürich

Peter Matzanetz

Prof. Friedrich Bleicher, researchTUb

Foto: researchTUb

Wie alles begann...

researchTUb GmbH

In der Nähe von Zürich besuchen wir in Risch das CO2- und energieneutrale Bauprojekt Suurstoffi. 1.500 Wohnungen und 2.500 Arbeitsplätze sollen hier in der Zentralschweiz entstehen und wir haben Gelegenheit, den bereits umgesetzten Teil zu besichtigen. Die Spielflächen sind bereits belebt, was wir gleich positiv bemerken. Hier scheint sich die Durchmischung von Wohnen und Arbeiten zu bewähren. Obwohl aspern Seestadt urbaner und größer ist, kann man von den Schweizern lernen. Nicht nur was die umweltschonende, energietechnische Versorgung angeht, sondern auch in der Gestaltung der Holzbauten ist das Konzept gelungen. Auf den ersten Blick sind diese nicht unbedingt als solche erkennbar. Auch neben den Glasbüros wirken sie wie aus einem Guss und strahlen hohe Wohnqualität aus. Die viergeschossigen Baukörper sind teilweise in Rahmen- und teilweise in Massivbauweise errichtet. Bauliche Pionierleistung wird es auch in aspern Der Seestadt Wiens bald geben, mit dem höchsten Holzhochhaus der Welt - mit Namen HoHo. Dieses wird zu drei Viertel aus Holz bestehen und zentral direkt am See errichtet werden. Das Thema Holz wird damit auch in der Seestadt spürbar und erlebbar sein.

Autofrei und durchmischt

In dem autofrei angelegten Suurstoffi-Areal, das verkehrsgünstig an einem Regionalbahnhof gelegen ist, war ein ganzes Baufeld mit Holzhäusern bebaut worden. Die Nachfrage nach den Mietwohnungen darin war groß, bereits alle Wohnungen sind vergeben. Der Stadtteil bietet neben der hohen Wohnqualität auch Arbeitsmöglichkeiten. Ein großer Pharmakonzern hat seine Zentrale hierher verlegt. Die Mitarbeiter nehmen das Wohnungsangebot gerne an. Für aspern Seestadt, wo sich etwa die HOERBIGER Holding AG ansiedeln wird, macht das Mut. Der weltweit führende Technologiekonzern investiert bis 2016 rund 30 Millionen Euro in seinen neuen Firmensitz in der Seestadt für rund 500 Arbeitsplätzen. Wir bedanken uns bei Prof. Matthias Sulzer von der Hochschule Luzern für die Führung durchs Areal und fahren wieder entlang am Zürcher See zurück in die Hauptstadt.

Auf den Hausberg

In Zürich bleibt etwas Zeit die Umgebung zu erkunden. Als Ausflugsziel wird mir der 869 Meter hohe Uetliberg empfohlen. Als ich den Hausberg der Zürcher hinauffahre, wechseln sich Schneeschauer und Sonne ab. Ab der Hälfte der Strecke werden die eisigen Abschnitte immer mehr und nach einiger Zeit bin ich endgültig auf einer Eis- und Schneefahrbahn unterwegs. Das mi-bike mit dem Pedelecmotor bewältigt die Aufgabe gut und ich beschließe bis ganz hoch zu fahren. Dort werde ich mit toller Aussicht belohnt und mit dem Smartphone, das gleichzeitig mein Bordcomputer ist, mache ich ein Beweisfoto. Für den Weg hinunter ins Lokal in Zürich reicht der zuvor voll geladene Akku auch noch und ich belohne mich mit echter, heißer Schweizer Schokolade.


Exkurs: Wie alles begann - von den Anfängen des mi-bikes bis zum Uetliberg

Vor drei Jahren standen Studenten der TU Wien vor der kniffligen Aufgabe, einen E-Bike Rahmen mit optimalen usability-Eigenschaften zu entwickeln. Die Bedienungsfreundlichkeit und eine optimale Balance sollten an oberster Stelle stehen. Mit einer antriebsstarken Motorisierung und dem diebstahlsicheren, im Rahmen untergebrachten Akku sollte das Fahrvergnügen optimiert werden

Am Standort aspern Seestadt in der Demonstrations- und Innovationsfabrik mi-factory der researchTUb GmbH wurden die Forschungsergebnisse in die Praxis umgesetzt und laufend zum heutigen mi-bike weiterentwickelt - mi steht für mobility innovations. Die GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH war begeistert von dem mi-bike - erste Kontakte mit Prof. Friedrich Bleicher, Geschäftsführer der researchTUb, gab es in Alpbach. Danach entschloss man sich, das mi-bike in Serie zu fertigen und auf den Markt zu bringen. „Das mi-bike war der Anfang unserer Kooperation. Heute gibt es noch weitere spannende gemeinsame e-mobility Projekte. Das mi-bike leistet somit neben der lokalen Wertschöpfung auch einen sozialen Beitrag“, so Prof. Friedrich Bleicher. Das nächste E-Fahrzeug, der Elektroroller UCARVER, ebenfalls produziert von der GW St. Pölten, wird auch schon demnächst in der Seestadt unterwegs sein.