Der Handel mit illegalen Wildtierprodukten im Internet blüht. In den vergangenen zwei Jahren seien jedes Monat rund 1.500 neue Anzeigen für verbotene Produkte wie Elfenbein oder Tigerknochen auf chinesischen Websites erschienen, berichtete das britische Tierschutz-Netzwerk Traffic am Dienstag.

"Weißes Plastik" statt "Elfenbein"

Um sich vor dem Zugriff der Behörden zu schützen, benutzten die Händler Codewörter für ihre verbotenen Produkte. So firmiere beispielsweise das besonders beliebte Elfenbein als "weißes Plastik". Neben den Stoßzähnen von Elefanten sind auch Rhinozeroshörner, Schildkrötenpanzer, Leopardenknochen und Schuppentiere die Renner in der traditionellen chinesischen Medizin.

Aufgrund der Tarnung seien Traffic sicherlich einige Anzeigen für illegale Produkte durchgegangen, erklärte die Organisation. Insgesamt sei aber heute die Gesamtzahl von knapp 10.000 verbotenen Produkten deutlich niedriger als 2012, wo noch 50.000 Produkte registriert worden seien.

100.000 tote Elefanten

Wegen der bei Wilderern besonders beliebten Stoßzähne wurden nach Angaben von Tierschutzorganisationen von 2010 bis 2012 mehr als 100.000 wild lebende Elefanten getötet. Die chinesischen Behörden haben ihr Vorgehen gegen den Handel verstärkt, dennoch gingen die Maßnahmen nicht weit genug, kritisieren Tierschützer. (APA, 03.03.2015)