Der von der russischen Vimpelcom kontrollierte italienische Mobilfunkkonzern Wind verkauft der spanischen Gruppe Abertis 7.377 Sendemasten in Italien. Der Deal umfasst einen Wert von 693 Mio. Euro, teilte der Mobilfunkbetreiber am Montag mit. Wind verkauft Abertis einen 90-prozentigen Anteil an der Tochter Galata, die die Sendemasten verwaltet.

Der Telekom-Konzern wird einen zehnprozentigen Anteil behalten. Die Einnahmen sollen zu die Verschuldung von Wind eindämmen, teilte das Unternehmen mit.

Silvo Berlusconi

Abertis setzte sich gegen den an der Mailänder Börse notierten Ei-Towers-Konzern durch, bei dem die TV-Gruppe Mediaset um Ex-Premier Silvo Berlusconi mit einem 40-prozentigen Anteil mitmischt. Auch der italienische Infrastrukturfonds F2i hatte Interesse an den Sendemasten signalisiert. Abertis hatte vor einem Jahr Tower-Co übernommen, eine Tochter der Infrastrukturengesellschaft Atlantia, dank der sie 300 Sendemasten übernommen hat. Die meisten Masten hat in Italien die Telecom Italia mit 12.000 Stück, gefolgt von Vodafone mit 10.500.

In Italien stehen Sendemasten im Mittelpunkt des Interesses. Ei Towers hat vergangene Woche ein öffentliches Kaufangebot für die börsennotierte RAI-Tochter Rai Way eingereicht, die Infrastruktur und Anlagen zur TV-Übertragung verwaltet. 4,5 Euro pro Aktie bietet Ei Towers für Rai Way, deren Wert auf etwa 1,22 Mrd. Euro geschätzt wird. Das italienische Wirtschaftsministerium, das eine 51-prozentige Mehrheit an Rai Way hält, will jedoch das Angebot der Berlusconi-Gesellschaft ablehnen, berichteten italienische Medien am Montag. (APA, 2.3. 2015)