Die Mobilfunk-Betreiber setzen ungeachtet der jüngsten Sicherheitssorgen weiter auf SIM-Karten auch für neue Dienste. Dazu gehört die Verwaltung der sogenannten digitalen Identität, die den Zugriff auf verschiedene Services ohne zusätzliche Passwort-Eingabe ermöglicht. Die Passwörter werden dafür in einem Daten-Tresor in der SIM-Karte gelagert.

Der nach diesem Prinzip funktionierende Identitätsstandard Mobile Connect soll zum Jahr 2020 auf einer Milliarde Geräte laufen, sagte der Vorsitzende der Branchenverbandes GSMA, Jon Fredrik Baksaas, am Montag auf der Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona.

17 Netzbetreibern in 13 Ländern im Einsatz

Der 2014 gestartete Standard ist nach GSMA-Angaben derzeit bei 17 Netzbetreibern in 13 Ländern im Einsatz, darunter sind auch die Deutsche Telekom und Vodafone. Mit dem System sollen Anwender auch für hochsichere Anwendungen wie Bankgeschäfte identifiziert werden können.

Zuletzt hatte es Aufregung um einen angeblichen Diebstahl von Verschlüsselungscodes für SIM-Karten gegeben. Aus Unterlagen des Informanten ging hervor, dass der Geheimdienst NSA und sein britischer Partner GCHQ Millionen SIM-Schlüssel des weltgrößten Herstellers Gemalto erbeutet hätten. Wer sie hat, könnte ohne großen Aufwand Telefongespräche abhören. Gemalto erklärte nach einer Prüfung, in seinen Systemen seien die Codes nicht abgegriffen worden. (APA, 2.3. 2015)