Bild nicht mehr verfügbar.

Mit Android Apps wie SnoopSnitch können Stille SMS angezeigt werden.

Foto: AP

Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz hat eine umstrittene digitale Überwachungstechnik im vergangenen Jahr massiv ausgeweitet. Im zweiten Halbjahr 2014 versendete der deutsche Inlandsgeheimdienst rund 142.000 sogenannte stille SMS an die Mobiltelefone von Verdächtigen. Dies berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe.

Dschihadreisenden nach und aus Syrien und Irak

Während das Bundeskriminalamt (27.000) und die Bundespolizei (39.000) derartige Aktivitäten zurückfuhren, hat der Verfassungsschutz fast dreimal häufiger Handys heimlich geortet als in den ersten sechs Monaten des Jahres. Die Ausweitung steht offenbar in Zusammenhang mit der stetig wachsenden Zahl von Dschihadreisenden nach und aus Syrien und Irak.

Bis auf wenige hundert Meter genau

Mithilfe stiller SMS können Sicherheitsbehörden Mobiltelefone teils bis auf wenige hundert Meter genau orten. Die Nachricht wird auf dem Display des Empfängers nicht angezeigt, sein Telefon bestätigt jedoch unbemerkt den Eingang der Nachricht. Die Methode ist unter Datenschützern umstritten. So können etwa durch eine permanente Ortung Bewegungsprofile von Handynutzern erstellt werden. (red, 2.3. 2015)