Klagenfurt - Kärntens Landeshauptmann und SPÖ-Vorsitzender Peter Kaiser sieht im Ergebnis der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen eine Bestätigung für seine "Zukunftskoalition" und für seine Partei. "Wir haben gezeigt, dass wir die Partei auf Gemeindeebene sind." Der Aufwärtstrend sei "tendenziell bestätigt" worden. Man werde alles tun, um die Stichwahlen in Klagenfurt und Hermagor für sich zu entscheiden.

"Jörg-Haider-Gedächtniswahl"

FPÖ-Parteichef Christian Ragger will das Wahlresultat nicht mit der Wahl 2009 verglichen haben. "Ich kann eine Jörg-Haider-Gedächtniswahl nicht mit einer normalen Periode vergleichen." Ragger verwies auf die Kommunalwahlen 2003, die Landtagswahl 2013 und die vergangene Nationalratswahl. "Der Trend zeigt ein klares Votum nach oben." Im Parteivorstand am Montag werde man ihm einhellig das Vertrauen aussprechen.

Auf Nachfrage sagte er, dass er jedoch keine Vertrauensfrage stellen werde. Der Ausgangspunkt für die Freiheitlichen in Kärnten liege eben bei rund 20 Prozent. Allerdings werde es in den Bezirken personelle Konsequenzen geben. Das schlechte Abschneiden in Himmelberg, der Heimatgemeinde von Altlandeshauptmann Gerhard Dörfler, ist Ragger zufolge auf diesen zurückzuführen. "Er hat alle geschnitten."

ÖVP: Klagenfurt als schwieriges Pflaster

Parteiobmann Christian Benger sieht seine ÖVP im Aufwind und freut sich über zusätzliche Bürgermeistersessel bzw. die Stichwahlen, in die ÖVP-Kandidaten gekommen sind. Nicht ganz so erfreut zeigte sich Benger über das Ergebnis in der Landeshauptstadt: "Klagenfurt ist ein schwieriges Pflaster. Es gibt noch viel zu tun." Über personelle Entscheidungen müssten die Klagenfurter Schwarzen selbst entscheiden.

Grünen-Landesrat Rolf Holub sagte: "Die Grünen haben eine höhere Stufe erreicht." Erfreut zeigte er sich über einzelne sehr gute Ergebnisse, etwa in Millstatt und Ossiach. Bei den Grünen "hängt es sehr von der Geografie ab". Landessprecher Frank Frey wies auf die generell guten Resultate hin, in Klagenfurt hätte er sich als Bürgermeisterkandidat allerdings etwas mehr erwartet. "Da wurde strategisch gewählt", mutmaßte er gegenüber der APA. (APA, 1.3.2015)