Etappeneinfahrt in St. Pölten

Stefan Draschan

Peter, Stefan und Julia vor der Abfahrt nach Salzburg.

Stefan Draschan

Auftanken vor der Weiterfahrt bei der GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH.

Stefan Draschan

Julia testet den UCarver, nächstes E-Fahrzeug für den Seestadteinsatz.

Stefan Draschan

Bei der GW St.Pölten, dem Produzenten des mi-bike, mit dem wir unterwegs sind, erwartet man uns bereits, als wir ankommen: Es ist Zeit, gemeinsam eine erste Testbilanz zu ziehen. Während das Fahrrad an der hauseigenen Solartankstelle nachladet, gibt es für uns Fruchtsaft zur Stärkung. Das Thema Energieverbrauch wird dann beim Gespräch mit den Technikern angesprochen. Nachdem unsere Akkus am Ende des Tages bei gleicher Strecke unterschiedlich voll sind, klärt uns Ing. Erich Krall über Grundsätzliches auf: „Gewichtsunterschiede spielen eine Rolle und mit der Größe des Fahrers ändert sich auch der Luftwiderstand, den eventueller Gegenwind noch verstärken kann.“ Gegenüber mir, der ich mit 65 Kilo ein Leichtgewicht bin, hat Stefan mit seinen stolzen 2,01 Metern und entsprechend Mehrgewicht im Dauerbetrieb Nachteile. Bei der GW St. Pölten hat man aber einen Tipp parat, der immer hilft: Trotz Pedelec-Unterstützung nicht aufs Schalten vergessen! Die richtige Übersetzung schont den Energievorrat - bei Fahrer und E-Bike gleichermaßen.

Auftrag: Testen

Mit dem Auftrag in den Alpen unter voller Belastung weiter zu testen und mit guten Wünschen im Gepäck, machen wir uns auf den Weg zum Essen. Unser Tesla lotst uns zum Hauptplatz in St. Pölten, wo sich für ihn direkt vor einer Pizzeria eine Ladestation befindet. Wir stellen das Auto vor dem e-charger ab und tanken mit Pizza und Salat gleichzeitig Kraftstoff nach. Wenn es sein muss, kann man übrigens auch direkt im Regierungsviertel und zwar an mehreren Stationen Strom tanken. Wenn jene Dinge funktionieren, ermöglicht das den Umstieg auf Elektromobilität. Genau dieses hat man in aspern Der Seestadt Wiens von Anfang an im Sinn. Neben attraktiven Straßenräumen mit hoher Aufenthaltsqualität will man den Bewohnern über ein e-Mobilitäts- und Carsharing-System mehr Lebensqualität bieten und gleichzeitig maximalen Bewegungsspielraum ermöglichen. Leihräder, zum Teil als E-Bikes und UCARVER an den richtigen Stellen, per Mobilitätskarte leicht verfügbar anzubieten, ist als Unterstützung angedacht. „Wir werden auch ein dichteres Verleihnetz haben, als es das in Wien schon gibt“, beschreibt der Mobilitäts-Beauftragte aus der Seestadt, Lukas Lang, den eingeschlagenen Weg zu sanfter Mobilität.

Sanfte Mobilität in Umsetzung

Schon 2016 werden alle Verleih-Stationen in Betrieb und mit vorerst 40 mi-bikes - einem Produkt aus der Technologieschmiede research Tub - bestückt sein. Damit ist man in der Seestadt aber auch in der Lage, das erste hochinnovative Produkt made in aspern Urban Lakeside direkt im Einsatz präsentieren zu können. Begleitende Maßnahmen, wie das Bereitstellen von sicheren Raddepots, eine Fahrrad-Recyclingstation oder ein Fahrradanhänger, der als umfunktionierter Einkaufswagen in der Nahversorgung praktische Erleichterungen bringt, sind auch in Umsetzung. Das private Automobil hat in der Seestadt in Sammelgaragen unterirdisch Platz, während der Stadtraum verkehrsberuhigt, barrierefrei und begrünt den Bewohnern und sanften Formen der Mobilität vorbehalten bleibt. Auf unserer weiteren Reise werden wir dieses Konzept mit anderen innovativen Stadtentwicklungsprojekten von internationalem Format vergleichen können. Bei Sonnenschein machen wir uns derweil auf den Weg ins Salzkammergut, um dann am Abend in Salzburg Station zu machen.