Ein Zusammenschluss mit dem US-Bezahlfernsehanbieter Dish wäre T-Mobile-US-Chef John Legere zufolge für beide Unternehmen vorteilhaft. "Dish und wir - das ergibt Sinn. Es ergibt Sinn, da wir ihr Funkspektrum und ihre Fähigkeiten mit unserem Netz zusammenlegen könnten", sagte Legere auf dem Kapitalmarkttag der Konzernmutter Deutsche Telekom am Freitag. Zudem wäre eine Kombination der Firmen interessant, um die Programme von Dish auf Handys anzubieten.

Versteigerung von Funkfrequenzen

Die Ausstattung mit Funkfrequenzen von T-Mobile US ist begrenzt. Analysten zufolge wäre Dish deshalb der ideale Partner, da der Bezahlfernsehanbieter viel Spektrum gebunkert hat, ohne es zu nutzen. Mit einer Fusion könnte der viertgrößte Mobilfunkanbieter der USA zudem eine Versteigerung von Frequenzen umgehen. Die nächste Auktion im Jahr 2016 dürfte "finanziell herausfordernd" werden, hatte Telekom-Chef Tim Höttges gesagt. Versteigerungen von Funkfrequenzen können schnell ins Geld gehen: Anfang des Monats zahlte die Telekom-Amerika-Tochter in den USA für an sich wenig wertvolle Bereiche 1,8 Mrd. Dollar (1,6 Mrd. Euro). Vor allem wegen eines Wettbietens der Telefonbetreiber AT&T, Verizon und eben Dish wurden bei der Auktion insgesamt sagenhafte 45 Mrd. Dollar eingelöst. "Es war wie im Wilden Westen", betonte Legere.

Wachstumslokomotive

T-Mobile US wurde durch Milliarden-Investitionen zur Wachstumslokomotive der Deutschen Telekom. Dank eines massiven Kundenwachstums zog der Gewinn des Amerika-Ablegers 2014 um elf Prozent und der Umsatz um gut ein Fünftel auf 22,4 Mrd. Euro an. Damit erlöste die Telekom in den USA mehr als in Deutschland. Der Kundenansturm wird nach Aussagen von T-Mobile US aber auf die Profitabilität schlagen, weshalb die Betriebsgewinnmarge (bereinigtes Ebitda) 2017 nicht mehr wie angepeilt 34 Prozent bis 36 Prozent erreichen, sondern 32 Prozent bis 34 Prozent betragen werde.

Der Bonner Konzern will dem hart umkämpften Amerika-Markt den Rücken kehren. Voriges Jahr waren allerdings zwei Kaufinteressenten abgesprungen. Damit muss T-Mobile US vorerst allein über die Runden kommen. Die Deutsche Telekom hält zwei Drittel der Aktien von T-Mobile US. (APA/Reuters, 27.2.2015)