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Niederlage für die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner: Argentinien kommt so schnell weiter nicht an Geld.

Foto: reuters/marcarian

New York - Argentinien hat nach einem Zeitungsbericht einen milliardenschweren Verkauf von Staatsanleihen wegen des Streits mit New Yorker Hedgefonds auf Eis legen müssen. Die mit der Platzierung beauftragen Geldhäuser Deutsche Bank und JPMorgan hätten die Auktion wegen rechtlicher Bedenken vorerst gestoppt, berichtete die "New York Times" am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf zwei Insider.

Grund sei der nach wie vor ungelöste Konflikt mit den Hedgefonds NML Capital und Elliott Management um Anleiheschulden aus der Staatspleite von 2001. Die Fonds hatten sich nach dem Zahlungsausfall geweigert, Forderungen abzuschreiben. Ein Richter urteilte, dass Argentinien die Schulden zum vollen Wert begleichen muss, ansonsten darf das Land etliche andere Gläubiger nicht bedienen.

Statt die Hedgefonds zu bezahlen, wollte Argentinien nun aber dem Zeitungsbericht nach neue Schulden über etwa zwei Milliarden Dollar (rund 1,8 Mrd. Euro) aufnehmen. Das habe dem Richter nicht gepasst, er soll von der Deutschen Bank und JPMorgan Details zum Anleiheverkauf und eidesstattliche Aussagen gefordert haben. Den Banken wurde die Sache dann offenbar zu heiß und die Emission vorerst abgeblasen.

Für Argentinien ist der Fall von großer Bedeutung. Sollte die Auktion nicht mehr stattfinden, hätten die Hedgefonds einen weiteren wichtigen Schritt gemacht, um das Land von den Kapitalmärkten abzuschneiden. Trotz der misslichen Lage ist bisher kein Ende des Schuldenstreits in Sicht. Argentiniens Regierung um Staatschefin Cristina Kirchner bezeichnet die Fonds als "Aasgeier". (APA, 27.2.2015)