Chicago - Der Bürgermeister der US-Metropole Chicago, Rahm Emanuel, muss um sein Amt bangen. Der ehemalige Top-Berater von US-Präsident Barack Obama verfehlte bei der Wahl am Dienstag die absolute Mehrheit, wie die Zeitung "Chicago Tribune" berichtete. Emanuel wird daher am 7. April bei einer weiteren Abstimmung in der drittgrößten US-Stadt gegen den Zweitplatzierten Jesus Garcia antreten müssen.

Nach einer Hochrechnung vom Abend kam Emanuel, der bis 2010 Obamas Stabschef im Weißen Haus war, nur auf gut 45 Prozent der Stimmen. Garcia lag bei knapp 34 Prozent. Die anderen drei Kandidaten waren abgeschlagen. 2011 hatte der prominente Demokrat bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erhalten.

"Rahmbo"

Da der 55-Jährige, der wegen seiner mitunter aufbrausenden Art auch "Rahmbo" genannt wird, viel bekannter ist als die Mitbewerber und über wesentlich mehr Geld für den Wahlkampf verfügt, gilt sein Abschneiden vom Dienstag als Niederlage.

Die Bilanz seiner ersten Amtszeit ist gemischt: Nach wie vor blüht mancherorts die Bandenkriminalität und die Zahl der Morde ist hoch. Emanuel hatte 50 Schulen schließen lassen und sich damit zudem den Ärger der mächtigen Lehrergewerkschaft zugezogen. Allerdings schaffte er es, Jobs in die Stadt zu holen: Die Arbeitslosenrate fiel in den vergangenen Jahren um fast die Hälfte. (APA, 25.2.2015)