Moskau - Erst im Herbst vergangenen Jahres haben sich die beiden Streithähne auf eine Lösung geeinigt: Nach monatelangen Verhandlungen haben die Ukraine und Russland Ende Oktober eine Einigung erzielt. Die Energieminister beider Länder sowie die Chefs der Versorger Gazprom und Naftogaz unterzeichneten gemeinsam mit EU-Energiekommissar Günther Oettinger in Brüssel entsprechende Abkommen.

Jetzt ist spitzt sich der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland wieder zu. Der russische Konzern Gazprom drohte am Dienstag, innerhalb von zwei Tagen den Hahn zuzudrehen, falls er nicht weitere Vorauszahlungen aus Kiew erhält. Auch sei die Durchleitung von Erdgas in den Westen gefährdet. Der ukrainische Versorger Naftogaz erklärte daraufhin, er könne nur zahlen, wenn sich Gazprom ausdrücklich zum bestehenden Vertrag bekennt.

Russland drehte der Ukraine wegen offener Rechnungen und unterschiedlicher Ansichten über den Gaspreis bereits im vergangenen Sommer den Hahn zu. Ende des Jahres floss das Gas wieder, weil die Regierung in Kiew zusagte, einen Teil der Schulden zu begleichen sowie Vorauszahlungen zu leisten. Europa erhält rund ein Drittel seines Gasbedarfs aus Russland. Etwa die Hälfte davon wird durch die Ukraine geleitet. Die EU-Kommission geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Lieferungen in Mitgliedstaaten von dem Streit nicht betroffen sind. (APA/red, derStandard.at, 24.2.2014)