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Eislaufvereine geben Teiche oder Seen zum Eislaufen frei. "Grundsätzlich sollten nur offiziell freigegebene Eisflächen betreten werden", betont Wolfgang Schreiber vom Österreichischen Roten Kreuz.

Foto: apa/dpa/Patrick Seeger

Wien - Bei frühlingshaften Temperaturen steigt auch die Gefahr von Eisunfällen. Auch wenn ein Gewässer zugefroren aussieht, kann die Eisdecke zu dünn sein um einen Menschen zu tragen.

Im kalten Wasser kühlt der Körper sehr viel schneller aus als an der Luft. "Deshalb führt eiskaltes Wasser sehr rasch zur Bewegungsunfähigkeit. Der Eingebrochene kann sich nur kurz an der Wasseroberfläche halten. Er muss alle geistigen und körperlichen Kräfte mobilisieren, um eine Panik zu vermeiden und möglichst schnell das eiskalte Wasser verlassen zu können", sagt Wolfgang Schreiber vom Österreichischen Roten Kreuz.

Das Wichtigste ist, über den Notruf 122 die Feuerwehr zu alarmieren, die spezielle Geräte und geschultes Personal für diese Situation hat. Wenn man inzwischen selbst versucht zu helfen, dann nur mit großer Vorsicht. "Eine Rettung sollte - wenn möglich - vom Ufer aus geschehen. Mit einem Brett oder einer Leiter als Unterlage kann versucht werden, den Eingebrochenen zu erreichen. Dabei muss man aber selbst vom Ufer aus gesichert werden. Im günstigsten Fall gibt es einen Rettungsball an einer Leine, den man dem Verunglückten zuwirft. Dieser kann sich damit über Wasser halten oder auf das Eis ziehen", erklärt Schreiber.

Massagen oder Alkohol sind nicht hilfreich

Nach der erfolgreichen Rettung ist der Verunglückte vermutlich unterkühlt. Deshalb ist es wichtig, ihn an einen windstillen Ort zu bringen und von der nassen Kleidung zu befreien. "Bis zum Abtransport soll der Ersthelfer den Unterkühlten wach halten, ihn aber nicht zu Bewegung auffordern. Am besten ist es, ihn in wärmende Decken oder trockene Kleidungsstücke einzuwickeln", so Schreiber. Nicht hilfreich seien Massagen, das Abreiben des Körpers oder das Verabreichen von alkoholischen Getränken, weil es dadurch zu weiterem Wärmeverlust kommen kann.

Die Eisdecke über einem Gewässer muss nicht überall gleich stark sein. Strömungen, warme Zuflüsse, Gasbläschen oder dünn überfrorene Einbruchsstellen sind mögliche Ursachen für unterschiedliche Dicke der Eisdecke. Kontrolliert werden Natureisflächen meistens von Eislaufvereinen. Diese geben dann Teiche oder Seen zum Eislaufen frei. "Grundsätzlich sollten nur offiziell freigegebene Eisflächen betreten werden. Deren Tragfähigkeit ist absolut sicher", sagt Schreiber. (red, derStandard.at, 24.02.2014)