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Der flotte Niederländer Bas Dost sorgt mit seinem zweiten Goal für beste Laune bei Berlin-Goalie Thomas Kraft.

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Die Nerven von Lucien Favre, Trainer der Borussia, wurden in Hamburg gehörig strapaziert: "Dieser Punkt ist enorm wichtig für die Zukunft."

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Hamburg - Der Hamburger SV hat in der deutschen Bundesliga in den Schlussminuten einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf verspielt. Die Mannschaft von Trainer Joe Zinnbauer musste am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach in der Nachspielzeit durch Branimir Hrgota den Ausgleich zum 1:1 hinnehmen (90.+2) und steckt als 14. weiter tief im Abstiegskampf.

Der VfL Wolfsburg steuert dank Serien-Torschütze Bas Dost nach einem 2:1-Arbeitssieg gegen Hertha BSC fast schon uneinholbar Richtung Champions League. Der Niederländer erzielte beide Treffer (10. und 74.) und schraubte damit seine Ausbeute auf neun Tore in fünf Rückrunden-Matches.

Für die Hamburger sah es acht Tage nach dem 0:8 bei Bayern München lange gut aus, Zoltan Stieber (73.) hatte die Gastgeber in Führung gebracht. Gladbach bleibt mit zwei Punkten Vorsprung auf Schalke 04 auf Rang drei.

Stieber spielte auf der Position von HSV-Kapitän Rafael van der Vaart, der 90 Minuten auf der Bank schmorte. Nach der Schmach von München, die mit der höchsten Bundesliga-Niederlage der Hanseaten endete, krempelte Zinnbauer ("Die Mannschaft hat gemerkt, dass sie was machen muss") sein Team gehörig um. Sieben Neue fanden sich in der Startformation.

Die 52.105 Zuschauer bekamen in der Anfangsphase viel geboten, beide Teams spielten offen und kamen auch zu Chancen. Für den HSV scheiterte Stieber mit einem abgeblockten Schuss (3.), im Gegenzug verfehlte Max Kruse das Tor nur um wenige Zentimeter. Weitere 60 Sekunden später traf der agile Patrick Hermann für Gladbach aus kurzer Distanz nur die Stange.

In der Folge beruhigte sich das Geschehen ein wenig. Während der HSV unentwegt den Weg nach vorne suchte, nahmen die Gäste, die ohne den gelb-gesperrten Granit Xhaka auskommen mussten, das Tempo etwas heraus. Trotz sechs neuer Spieler in der Startformation schien der Borussia die Europacup-Reise nach Sevilla noch in den Knochen zu stecken.

In der zweiten Halbzeit bot sich zunächst das gleiche Bild: Der HSV präsentierte sich lauf- und einsatzfreudig, doch gegen die geschickt verteidigenden Gladbacher gab es zunächst kaum ein Durchkommen. Fortan plätscherte die Partie so vor sich hin. Martin Stranzl gab bei den Gästen wie gewohnt den umsichtigen Abwehrchef.

"Das war schwer für uns, Hamburg war sehr aggressiv. Wir hatten zwei große Chancen zu Beginn, die hätten wir nutzen müssen. Wir waren heute nicht zu hundert Prozent bereit", sagte sein Trainer Lucien Favre.

Für Berlin kein Halten

In Wolfsburg hielt unterdessen die Hochblüte Dosts weiter an. Der Vorsprung des seit 17 Heimspielen ungeschlagenen VfL auf Platz drei beträgt bereits zehn Punkte. Die Berliner, für die Julian Schieber den zwischenzeitlichen Ausgleich (30.) markiert hatte, rutschen dagegen auch unter dem neuen Trainer Pal Dardai immer tiefer in die Krise. Durch die fünfte Niederlage aus den vergangenen sechs Partien sind die Abstiegssorgen beim Tabellenvorletzten größer denn je.

Die Wolfsburger kamen vor 27.683 Zuschauern nur schwer in die Gänge, die Belastung durch das Europacupspiel drei Tage zuvor gegen Sporting Lissabon (2:0) war ihnen anzumerken. Trainer Dieter Hecking reagierte zur Pause und brachte in Maximilian Arnold einen kreativen Spieler für die Zentrale. Die Herthaner verteidigten weiter mit viel Leidenschaft, ehe Dost nach einem Stangenschuss von Luiz Gustavo ihr Schicksal besiegelte. (sid/red - 22.2. 2015)