Vor der heutigen Übung noch ein paar Worte zur Trainingsmotivation: Fast jedem von uns ist bewusst, dass wir anatomisch für Bewegung konzipiert sind – die meisten von uns spüren das auch. Das Einzige, was uns daran hindert, diesen Drang auszuleben, ist allerdings auch der Evolution geschuldet: Wir sind von Natur aus auf Energiekonservierung programmiert, um für Notzeiten gerüstet zu sein. Darum fällt es vielen so schwer, sich aufzuraffen und wirklich Sport zu betreiben, obwohl wir wissen, dass das eigentlich so wichtig ist.

Wie können wir uns trotz dieses evolutionär bedingten Mechanismus dazu überwinden, regelmäßige Bewegung in unseren Alltag zu integrieren? Dazu muss ich ein wenig ausholen. Es gibt zwei Arten von Motivation.

Die extrinsische Motivation

Extrinsisch macht jemand etwas, weil er dadurch ein bestimmtes Ziel erreichen will – die Handlung ist folglich Mittel zum Zweck. Die meisten Menschen sind beim Sport eher extrinsisch motiviert. Sie wollen etwa abnehmen, gesund bleiben, eine attraktive Figur bekommen. Extrinsisch motivierte Handlungen sind grundsätzlich nichts Schlechtes. Das Problem dabei: Wir erledigen sie häufig nur ungern. Besser ist natürlich die zweite Art der Motivation.

Die intrinsische Motivation

Diese gilt es in den Mittelpunkt zu rücken. Sport zu betreiben, sich zu bewegen, weil es unmittelbares Vergnügen bedeutet. Unsere Psyche ist komplex: Es gibt niemanden, der ausschließlich intrinsisch motiviert ist, und niemanden, der allein zweckorientiert, also extrinsisch, angetrieben wird.

Es gibt Menschen, die körperlicher Ertüchtigung gar nichts abgewinnen können, aber dennoch Sport betreiben wollen – etwa um abzunehmen. Da kommen wir zu dem, was mit der etwas abgedroschenen Metapher "innerer Schweinehund" beschrieben wird. Den gilt es zu überwinden. Dieser Schweinehund ist die Summe der negativen Gefühle, die mit Sport verbunden werden. Dagegen anzugehen braucht Willenskraft, und dafür benötigt man Techniken, mit deren Hilfe man das unangenehme Gefühl überwinden kann. Und genau auf diese Techniken werde ich in meinen nächsten Blog-Einträgen eingehen.

Zur heutigen Übung

Diese Übung wird Thai-Liegestütz oder auch Wechselbrett genannt und ist eine klassische Ganzkörperübung, die Schulter, Trizeps, Bizeps und die gesamte Rumpfmuskulatur trainiert. Wichtig dabei ist es, die Bauchmuskulatur während des gesamten Bewegungsablaufs angespannt zu lassen.

  1. Ausgangsposition ist die Liegestützposition, die Ellbogen sollten leicht gebeugt sein.
  2. Dann begibt man sich in die Plank-Position (Unterarmstütz) und anschließend wieder in die klassische Liegestützposition zurück.
    Der Thai-Liegestütz ist also quasi eine Kombinationsübung aus dem "klassischen Liegestütz" und der Trendübung "Plank". Der entscheidende Unterschied ist, dass man sich beim "Thai" nicht mit dem Oberkörper Richtung Boden begibt, sondern lediglich in die Position, in der man sich mit den Ellbogen stützt. Aber Vorsicht: Das macht diese Liegestützvariante nicht unbedingt leichter.
  3. Sehr wichtig ist dabei, sich immer abwechselnd mit dem linken und rechten Arm aufzustützen, um Dysbalancen zu vermeiden.
Liegestützposition.
Foto: derstandard.at
Wechsel in ...
derstandard.at
... die Plank-Position.
derstandard.at
Planken ...
derstandard.at
... und wieder in die Liegestützposition.
derstandard.at

Ich empfehle, die Übung auf Zeit zu machen. Bitte darauf achtgeben, nicht hektisch oder schlampig zu werden und die richtige Technik bis zur letzten Repetition aufrechtzuerhalten. Die saubere Technik ist bei wie bei den meisten Übungen das Um und Auf und entscheidender als die erzielten Wiederholungen. (Joseph Pötsch, derStandard.at, 25.2.2015)