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Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek muss nicht mehr lange warten auf das Evaluierungsergebnis der NMS.

Foto: APA/Herbert Neubauer

Wien - Wo ist der versprochene Evaluierungsbericht der Neuen Mittelschule? Und in welchem Stadium der Fertigstellung befindet er sich aktuell? Kommt ganz darauf an, wen man fragt. Im Bildungsministerium heißt es, der Bericht werde gerade an der Uni Salzburg reviewed, in den nächsten Wochen solle aber ein Ergebnis vorliegen.

Wendet man sich an Ferdinand Eder, Erziehungswissenschaftler an der Uni Salzburg, der mit der wissenschaftlichen Untersuchung der ersten zwei Jahrgänge der neuen Schulform federführend beauftragt wurde, bekommt man zur Antwort: "Der Evaluationsbericht ist seit Jahresanfang im Prinzip fertig und wurde an das Bifie übermittelt." Dort werde er layoutiert und für den Druck aufbereitet, einzelne Beiträge des rund 300 Seiten starken Dokuments würden auch noch einmal lektoriert. Eder zum Standard: "Ein Termin für die Veröffentlichung (...) ist mir nicht bekannt." Und inhaltlich darf Eder, der die vom Bifie erhobenen Daten aus den Jahren 2008 bis 2013 analysiert, natürlich noch nichts sagen.

Reviewschleife

Beim Bifie selbst heißt es auf Anfrage, der Bericht durchlaufe gerade eine "Reviewschleife" bei der Details zwischen Autoren und den im Bifie zuständigen Personen abgestimmt werden. Eine Deadline für den Druck habe man sich dabei nicht gesetzt. Man werde den Evaluationsbericht aber wie vereinbart im ersten Quartal 2015 an das Unterrichtsministerium übergeben. Bis dahin weiß angeblich auch Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) keine inhaltlichen Details.

Fragt man Insider, die namentlich nicht genannt werden wollen, könnte es aber schon bald so weit sein. Bereits kommende Woche wird ein brisantes PDF-Dokument im Ministerium erwartet, inhaltlich angeblich recht durchwachsen. Jene Standorte, die bereits zuvor gute Hauptschulen waren, hätten die zusätzlichen (Personal-) Ressourcen gut verwenden können, andere weniger.

Aus Hauptschule wurde bereits NMS

De facto ist die Neue Mittelschule seit dem vergangenen Schuljahr österreichweit bereits gelebte Realität: 96 Prozent der früheren Hauptschulen firmieren heute als NMS, in vier Bundesländern ist die Umstellung bereits komplett. Anfang März wird sich die politische Bildungsarbeitsgruppe mit den Ergebnissen der Evaluierung befassen. (riss, DER STANDARD, 19.2.2015)