Die Ausstellung des umstrittenen Leichenpräparators Gunther von Hagens macht erstmals Station in Linz - In Berlin ist der Tod neuerdings ein Dauergast
Ansichtssache
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Günther Brandstetter
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Linz/Berlin - Gunther von Hagens trifft gerne ins Schwarze, genauer gesagt mitten ins Herz. Schließlich bildet das Hochleistungsorgan unseres Körpers den thematischen Schwerpunkt der "Körperwelten" in der Linzer Tabakfabrik, die von 20. Februar bis 27. Mai 2015 das Innere nach außen kehren.
Angelina Whalley, Kuratorin und Ehefrau des Plastinators, wird dabei nicht müde den pädagogischen Gehalt der morbiden Schau zu betonen: "Auf unser Herz, dieses lebenswichtige Organ, achten wir oft erst, wenn es erkrankt oder unter großer Belastung leidet. Deshalb wünsche ich mir, dass die Ausstellung die Besucher anregt, herzbewusster und gesünder zu leben."
Wer Gunther von Hagens Arbeiten kennt, weiß, dass die vermeintliche "Entdeckung des Selbst" bzw. die angestrebte Katharsis nur ein Mittel zum Zweck ist - nämlich den Tod als Spektakel zu inszenieren. Wer etwa Leichen beim Sex unter der Dusche oder tote Sportler und Tänzer zeigt, muss sich auch den Vorwurf gefallen lassen, pseudowissenschaftlich und pietätlos zu sein.
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