Wie lang muss ein Spiel für Sie sein?

Foto: Sony

In den Foren der Fachmagazine und auf Social-Media sorgt derzeit ein Bericht über die vermeintlich kurze Spielzeit des Ende Februar erscheinenden PS4-Videospiels "The Order: 1886" für Aufregung. Ein Youtuber hatte ein Video von einem kompletten Spieldurchlauf veröffentlicht, bei dem er den Story-Shooter in gerade einmal 5 Stunden und 30 Minuten bewältigen konnte. Daraufhin wurde Kritik laut, wonach man sich von einem Einzelspieler-Titel für 60 Euro mehr erwarten könne. Gleichzeitig erklärte der Youtuber, dass er explizit durch das Spiel gerannt sei, ohne sich Zeit zu lassen.

Falschmeldung?

Gegenüber Eurogamer erklärte Entwickler Ru Weerasuriya, Chef des Herstellers Ready at Dawn, dass man nicht auf fehlerhafte oder mangelhafte Berichte reagiere und, dass "The Order: 1886" Spielern die Gelegenheit böte, die Story auf unterschiedliche Art mehrfach zu erleben. "Es bräuchte einen eigenen Vollzeitjob, würden wir jedes Mal, wenn jemand einen falschen Eindruck von etwas hat, was wir gemacht haben oder jemand etwas Falsches schreibt, eingreifen. Wir entwickeln Spiele. Und dabei will ich es letztendlich belassen,", so Weerasuriya.

Frage der Perspektive

Gleichzeitig verstehe der Entwickler, dass Spieler für ihr Geld einen Gegenwert erhalten wollen. "Um ehrlich zu sein, das ist etwas, was wir immer im Hinterkopf haben. Wir wissen, dass die Leute unterhalten werden wollen und Dinge, die sie länger spielen können", sagt Weerasuriya.

"Aber die Industrie war immer schon vielfältig. Wenn man 10 Jahre zurückblickt, findet man viele Spiele, die nur Single-Player waren. Es gab auch einige Spiele, die Single-Player waren und man immer wieder zurückkehren konnte, um mehr herauszuholen. Das ist es, was wir bei unserem Game gemacht haben. Spiellänge ist so relativ zur Qualität. Es ist wie bei einem Film. Nur weil ein Film drei Stunden lang ist, ist er deshalb nicht besser?" (zw [auf Twitter], derStandard.at, 16.2.2015)