Athen - Zwei Menschen in einer fast 6.000 Jahre währenden Umarmung: Archäologen haben in Griechenland bei Ausgrabungen in der Diros-Höhle an der Küste der Halbinsel Peloponnes die Skelette zweier Personen in inniger Umklammerung entdeckt, wie das Kulturministerium in Athen am Donnerstag mitteilte. "Doppelbestattungen sind extrem selten, und die von Diros ist eine der ältesten der Welt", erklärte der Grabungsleiter Giorgos Papathanassopoulos. Die beiden Skelette, Überreste einer Frau und eines Mannes zwischen 20 und 25 Jahren, würden die Bedeutung unterstreichen, die der Familie im ausgehenden Neolithikum zugekommen ist, selbst über den Tod hinaus.

Foto: Greek Ministry of Culture

Die C14-Untersuchungen ergeben, dass die beiden Menschen etwa 3.800 vor unserer Zeitrechnung gelebt haben. Neben dem eng umschlungenen Paar fanden die Forscher auch die Überreste eines Kindes und eines Fötus sowie zahlreiche Tonscherben und Schmuckstücke. Außerdem legten die Archäologen ein Beinhaus mit gepflastertem Boden (im Bild oben) aus der selben Zeit frei, in dem sich die Knochenreste dutzender Menschen fanden. Die fünf Jahre dauernden Ausgrabungen waren im vergangenen Jahr abgeschlossen worden. (red, derStandard.at, 14.2.2015)

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The Diros Project

Foto: Greek Ministry of Culture