Eine Szene aus der Folge "Death Threats" aus der Serie "Law & Order: SVU".

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Die amerikanische Krimiserie "Law & Order: Special Victims Unit" hat in ihrer jüngsten Folge "Death Threats" die Belästigung von Frauen in der Videospielbranche thematisiert. In der fiktiven Geschichte sieht sich zum Markstart ihres neuen Rollenspiels "Amazonian Warriors" eine Spielentwicklerin einer Hasskampagne inklusive Vergewaltigungs- und Morddrohungen ausgesetzt und wird von ihren Peinigern schließlich auch noch entführt. Gleichzeitig wird eine ihrer Kolleginnen auf einer Games-Messe belästigt und angegriffen.

Die Autoren haben sich für ihre Story offensichtlich von realen Vorfällen rund um die feministische Aktivistin Anita Sarkeesian und die Spielentwicklerinnen Zoe Quinn und Brianna Wu aus dem vergangenen Jahr inspirieren lassen. Alle drei Frauen erhielten hunderte Mord- und Vergewaltigungsdrohungen für ihre Arbeit, im Fall von Sarkeesian sahen sich auch Veranstalter einer Videospielmesse und eines geplanten Universitätsvortrags Gewaltandrohungen ausgesetzt.

Law & Order: Special Victims Unit

Falsches Zeichen

Während bei "Law & Order" aufgrund des unterhaltenden Charakters der Serie Szenen gewiss überspitzt dargestellt werden und man vor Stereotypen nicht zurückschreckt, zeigten sich im Anschluss an die Ausstrahlung der Folge zahlreiche Fachmedien besorgt um das Image der Branche. Wenn populäre TV-Produktionen die feindselige Stimmung gegenüber Frauen in der Industrie herausfiltern und Hardcore-Gamer als asoziale Wesen karikieren würden, sei das in beiden Fällen ein trauriges Zeichen.

Gleichzeitig werde aber auch den betroffenen Frauen mit dieser überspitzten Darstellung nicht geholfen, noch dazu wo das Ende der Folge völlig falsche Signale aussende. Darin erklärt das Opfer, nach den Vorfällen aus dem Gaming-Geschäft auszusteigen, und lässt damit die Täter gewinnen. "Women in gaming. What did I expect? I'm out." (zw, derStandard.at, 13.2.2015)