Hamburg/Dresden - Eine große Mehrheit der Einwohner Dresdens sieht die ausländerfeindliche Pegida-Bewegung derzeit als das zentrale Problem ihrer Stadt. 71 Prozent nannten Pegida in einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage für den "Stern" als größtes Problem, 16 Prozent nannten Verkehrsprobleme und 13 Prozent die lokale Politik.

79 Prozent der Befragten äußerten zudem die Einschätzung, dass die Aktivitäten der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes", kurz Pegida, dem Ansehen Dresdens schaden.

Jeweils nur eine Minderheit ist der Erhebung zufolge der Ansicht, dass die meisten Dresdner Pegida unterstützen (18 Prozent) oder dass das Bündnis für die breite Mitte der Gesellschaft steht (39 Prozent). 46 Prozent der Stadtbewohner stufen Pegida als Minderheit am rechten Rand des politischen Spektrums ein. Für die Untersuchung befragte Forsa Ende Jänner und Anfang Februar insgesamt 1016 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte in Dresden.

In der sächsischen Landeshauptstadt waren in diesem Winter teils mehr als 20.000 Menschen zu Pegida-Kundgebungen auf die Straße gegangen. Bei der jüngsten Kundgebung am Montag waren es jedoch laut Polizei lediglich 2000. Ende Jänner hatten mehrere Mitglieder der Pegida-Führungsspitze ihre Ämter niedergelegt und einen neuen Verein gegründet. Dem Zerwürfnis ging eine Kontroverse um Pegida-Gründer Lutz Bachmann unter anderem wegen ausländerfeindlicher Äußerungen im Internet und eines Fotos in Hitler-Pose voraus. (APA, 11.2.2015)