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Andreas Müller rechnet im Kampf um Platz zwei vor allem mit Sturm Graz.

APA/ Neubauer

Wien – Es müsste schon einiges schief laufen, sollte Red Bull Salzburg im Titelkampf der Bundesliga im Frühjahr tatsächlich noch ins Straucheln kommen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass auch dieses Jahr der Meister aus Salzburg kommt. Die Manager der restlichen drei Topklubs Rapid, Austria und Sturm Graz haben Platz eins zwar nicht als Ziel ausgegeben, das wäre angesichts der Lage ziemlich kühn, aber auch noch nicht gänzlich abgeschrieben, wie sie am Mittwoch bei einem Pressetermin in Wien bekanntgaben.

"Ich bin noch nicht der hundertprozentigen Überzeugung, dass es ein Alleingang von Salzburg wird", sagte Rapid-Sportdirektor Andreas Müller. Seine Mannschaft liegt neun Zähler hinter dem Tabellenführer auf Platz vier. "Wir als Rapid werden alles dafür tun, dass wir da sind, sollte Red Bull schwächeln."

Platz zwei im Visier

Das Wichtigste neben dem angepeilten Einzug ins Cupfinale ist aber die Fixierung von Platz zwei, der zum Antreten in der Champions-League-Qualifikation berechtigt. "Ich denke, dass der größte Konkurrent Sturm Graz sein wird, weil die haben mir am meisten imponiert in der Spielweise", sagte Müller.

Die Grazer liegen nur einen Zähler hinter den Wienern auf Platz fünf. "In dieser Meisterschaft ist alles möglich, es kann jeder jeden schlagen, da nehme ich nicht einmal Red Bull aus. Für mich ist noch niemand durch, auch Salzburg darf sich nicht zurücklehnen", erklärte Sturms General Manager Gerhard Goldbrich.

Bei der Wiener Austria will man nicht zu weit vorausschauen. "Wir müssen kurzfristig denken, um die Spiele so gut wie möglich zu gestalten und zu gewinnen. Die Aufgabe ist es, nicht schon jetzt an den April oder Mai zu denken", sagte Sportdirektor Franz Wohlfahrt. Die Austria liegt zwölf Punkte hinter Salzburg auf Platz sechs.

Bis sich das höher eingeschätzte Trio mit Salzburg beschäftigen kann, müssen aber zuerst einmal der WAC und Altach überholt werden. Die Kärntner und der Aufsteiger liegen jeweils acht Zähler hinter dem Tabellenführer.

Chance für Junggoalies

Rapid eröffnet das Frühjahr am Samstag zu Hause gegen den Achten Ried. Die Hütteldorfer müssen dabei auf Stammgoalie Jan Novota verzichten, der nicht rechtzeitig fit geworden ist. "Natürlich ist es für uns ungewohnt, aber wir haben Vertrauen in unsere zwei jungen Burschen", sagte Müller.

Die Ersatzgoalies Tobias Knoflach (21) und Marko Maric (19), der in der vergangenen Saison schon einmal in der Bundesliga zum Zug kam, hätten die gleichen Chancen, am Samstag im Tor zu stehen. "Sie haben in der Vorbereitung alle Spiele gemacht, und es gab überhaupt keine Probleme, auch gegen wirklich starke Gegner", so der Rapid-Manager. Novota wird aller Voraussicht nach schon eine Woche später im Spiel bei der Admira zurückkehren. Ebenfalls nicht zur Verfügung steht der verletzte Innenverteidiger Christopher Dibon. Der wiedergenesene Brian Behrendt wird auch noch kein Thema sein.

Müller blickt trotz des Dibon-Ausfalls positiv voraus. "Wir vertrauen unserem Kader, glauben, dass, auch wenn der eine oder andere ausfällt, wir ihn gut ersetzen können." Neben Mario Sonnleitner und Maximilian Hofmann gebe es weitere Alternativen für das Abwehrzentrum. So wurde Mittelfeldspieler Thanos Petsos in der Vorbereitung auch nach hinten gezogen, zudem durfte Christian Schoissengeyr vom Amateurteam in der Vorbereitung bei den Profis erste Einsatzminuten sammeln. (APA, red, 11.2.2015)