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Die Ursprungskennzeichnung auch bei verarbeitetem Fleisch, etwa in einer Fertiglasagne, fordern laut EU-Kommission mehr als 90 Prozent der Verbraucher.

Foto: dpa/Victoria Bonn-Meuser

Straßburg - Konsumenten sollten nach dem Willen des EU-Parlaments schon bald auch in verarbeiteten Fleischwaren - wie etwa Lasagne - feststellen können, woher das Fleisch kommt. Eine entsprechende Aufforderung für einen Gesetzesvorschlag richteten die Straßburger Abgeordneten am Mittwoch an die EU-Kommission. Diese ist daran allerdings nicht gebunden.

Damit zieht das EU-Parlament eine Konsequenz aus dem jüngsten Pferdefleischskandal in Europa. Nach heutiger Rechtslage gibt es in der EU nur eine Ursprungslandkennzeichnung für frisches Rindfleisch und für Faschiertes, wenn mehr als die Hälfte davon Rindfleisch ist. Nach einem Bericht der EU-Kommission sprachen sich mehr als 90 Prozent der Verbraucher für eine Ursprungskennzeichnung auch bei verarbeitetem Fleisch aus. Konkret soll der Ort der Geburt, der Mast und der Schlachtung angegeben werden.

"Mit Maß und Ziel"

Die ÖVP-Europaabgeordnete Elisabeth Köstinger forderte, den Verwaltungsaufwand auf ein Minimum zu beschränken. "Es ist nicht notwendig, jede Salamischeibe auf der Pizza zu kennzeichnen. Die Konsumenten wollen mehr Transparenz, nicht mehr Bürokratie", sagte die Europaabgeordnete. Es gehe um eine "Kennzeichnung mit Maß und Ziel, mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen freiwilligen und verpflichtenden Elementen".

Die SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach sagte, die Konsumenten hätten "ein Recht auf Transparenz und Rückverfolgbarkeit, egal ob das Fleisch verarbeitet wie etwa in einer Lasagne oder unverarbeitet ist". Ein Mehr an Information sei auch ein erster Schritt zur Reduktion von Lebensmittelskandalen. Nun sei die EU-Kommission am Zug, einen entsprechenden Gesetzesvorschlag auszuarbeiten und vorzulegen. (APA, 11.2.2015)