Krater und helle Flecken zeigen die bisher detailreichsten Bilder von Ceres. "Dawn" befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen 145.000 Kilometer von dem Zwergplaneten entfernt.

Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Pasadena/Göttingen - Auf ihrem Weg zum Zwergplaneten Ceres im Asteroidengürtel schickt die NASA-Sonde "Dawn" mittlerweile im Wochenrhythmus neue, immer schärfere Aufnahmen. Die Fotos aus der Vorwoche waren bereits die detailreichsten von Ceres, die je verfügbar waren. Sie übertrafen jene des Weltraumteleskops "Hubble" aus den Jahren 2003 und 2004 um 30 Prozent. Die neuesten Aufnahmen stammen vom 4. Februar und zeigen erste Oberflächendetails wie Krater und Senken in höherer Auflösung.

Die Sonde hat aus 145.000 Kilometern Entfernung eine zuvor nicht abgelichtete Seite des Himmelskörpers fotografiert, wie das Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde NASA am Donnerstag in der kalifornischen Stadt Pasadena mitteilte.

Schwarz wie Kohle

Insgesamt hat "Dawn" eine Vierteldrehung von Ceres aufgezeichnet, ergänzte das deutsche Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, unter dessen Federführung das Kamerasystem der Sonde entwickelt worden war. Untere anderem sind auch einige helle Flecken besser zu erkennen, auf die sich die Astronomen noch keinen Reim machen können.

Hell sei dabei allerdings relativ. Der Zwergplanet ist schwarz wie Kohle. Die helleren Flecken seien immer noch so dunkel wie eine Asphaltfläche. Die Bilder, auf denen noch etwa 14 Kilometer große Details zu erkennen sind, wurden zu einer Animation des rotierenden Zwergplaneten montiert.

Die Raumsonde "Dawn" soll Ceres Anfang März erreichen. Der Zwergplanet hat einen mittleren Durchmesser von rund 950 Kilometern und ist damit das größte Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Wie der Asteroid Vesta, den "Dawn" vor vier Jahren besucht hatte, wird von Ceres angenommen, dass sie sich seit der Geburt des Sonnensystems kaum verändert hat. Die Mission "Dawn" ist die erste, die zwei Himmelskörper des Asteroidengürtels erkundet. (APA/red, derStandard.at, 6.2.2015)