Der Schweizer Telekomkonzern Swisscom rechnet wegen der Euro-Schwäche in diesem Jahr mit weniger Umsatz und Gewinn. Das Betriebsergebnis (Ebitda) dürfte aus derzeitiger Sicht 2015 auf 4,2 Mrd. Franken (4 Mrd. Euro) sinken von 4,41 Mrd. Franken im vorigen Jahr, teilte die Swisscom am Donnerstag mit.

Zudem werden weitere Faktoren wie die Kosten für eine Netzmodernisierung und höhere Personalausgaben auf dem Gewinn lasten. Die Konzernerlöse sollten auf 11,4 (Vorjahr 11,7) Mrd. Franken zurückgehen. Die Swisscom basiert die Prognose auf einem Eurokurs von einem Franken. Der Verfall der Gemeinschaftswährung schlägt bei der Swisscom durch, da das Unternehmen mit Fastweb eine Festnetztochter in Italien betreibt.

Dividende von 22 Franken je Titel

Für 2014 will der größte Schweizer Telekommunikationskonzern ebenso wie im Vorjahr eine Dividende von 22 Franken je Titel ausschütten. Beim Erreichen der Geschäftsziele sei auch für 2015 eine Dividende in gleicher Höhe geplant.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 stieg der Umsatz um 2,4 Prozent auf 11,7 Mrd. Franken. Der Reingewinn erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 1,7 Mrd. Franken. Damit hat die Swisscom die eigenen Prognose und die Erwartungen der Finanzgemeinde erfüllt oder sogar übertroffen. Auch beim Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisation (EBITDA) hat der Telekomkonzern mit 4,4 Mrd. Franken sein Ziel erreicht. "Unser Geschäft hat sich sehr erfreulich entwickelt", lässt sich Swisscom-Chef Urs Schaeppi in der Mitteilung zitieren: "Trotz Preisdruck setzte sich das Wachstum bei Umsatz und Betriebsergebnis fort."

Die Swisscom konnte den Preisrückgang im Schweizer Kerngeschäft von 360 Mio. Franken durch neue Kunden und größere Nutzung ihrer Dienste mehr als wettmachen. Diese Zusatzeinnahmen summierten sich im vergangenen Jahr auf 488 Mio. Franken.

Verkaufsrenner Bündelangebote

Die Verkaufsrenner waren dabei die sogenannten Bündelangebote, deren Umsatz um 23,7 Prozent auf 1,9 Mrd. Franken zunahm, und Mobilfunk-Abonnements, mit denen Kunden unbegrenzt telefonieren und surfen können. Ende 2014 zählte Swisscom 2,1 Mio. Kunden mit solchen Verträgen. Der Trend weg von den Prepaid-Angeboten hin zu den Abonnements halte an, heißt es in der Mitteilung.

Auch im Festnetz geht das Wachstum laut Swisscom weiter. Der Bestand an Swisscom TV-Anschlüssen sei 2014 um 16,5 Prozent auf 1,17 Millionen angestiegen. Damit hat Swisscom die Lücke zur Nummer 1, UPC Cablecom, voraussichtlich weiter verkleinern können.

Zulegen konnte die Swisscom auch bei den Geschäftskunden. Anfang 2014 wurden das Telekom- und IT-Großkundengeschäft zusammengeführt, womit Swisscom nach eigenen Angaben zu den größten ICT-Anbietern in der Schweiz aufgestiegen ist. Im vergangenen Jahr erzielte dieser Bereich mit 4.800 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,3 Mrd. Franken.

Auch die italienische Breitbandtochter Fastweb konnte sich im vergangenen Jahr steigern. Der Umsatz stieg um 2,8 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro, der Betriebsgewinn (EBITDA) nahm um 2,0 Prozent auf 515 Mio. Euro zu. (APA, 5.2. 2015)