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Ashton Carter, designierter Pentagonchef.

Foto: AP/Applewhite

Washington - US-Präsident Barack Obamas Kandidat für das Amt des Verteidigungsministers hat seine Unterstützung für Waffenlieferungen an die Ukraine erkennen lassen. "Ich tendiere sehr stark in diese Richtung", sagte Ashton Carter am Mittwoch bei einer Anhörung im Streitkräfteausschuss des Senats. "Ich glaube, wir müssen die Ukraine dabei unterstützen, sich zu verteidigen."

Zur Art der Waffen könne er derzeit aber noch nichts sagen, erklärte Carter, den der Präsident als Nachfolger von Pentagon-Chef Chuck Hagel vorgeschlagen hat.

"Idee gereift"

Obama lehnte Waffenlieferungen an die Ukraine bisher ab. Die USA halfen Kiew nur mit sogenannter "nicht-tödlicher" Ausrüstung wie Medikamenten, Helmen, Schutzwesten oder Nachtsichtgeräten. Seit Anfang der Woche mehren sich aber die Zeichen, dass in Teilen von Regierung und Streitkräften ein Sinneswandel stattfindet. Angesicht der jüngsten Gewalt der prorussischen Separatisten in der Ostukraine sei die Idee "gereift", defensive Waffen an Kiew zu liefern, hieß es aus US-Regierungskreisen.

Obama hatte den 60-jährigen Carter Anfang Dezember als neuen Verteidigungsminister nominiert. Der frühere Vizechef des Pentagon ist auch bei den oppositionellen Republikanern angesehen, seine Bestätigung durch den Senat gilt daher als sehr wahrscheinlich. Hagel hatte Ende November seinen Rücktritt angekündigt. Medienberichten zufolge hatte der Präsident ihn wegen Differenzen über die Strategie gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zu diesem Schritt gedrängt. Carter wäre nach Hagel, Leon Panetta und Robert Gates bereits der vierte Verteidigungsminister seit Obamas Amtsantritt im Jänner 2009. (APA, 4.2.2015)