Bild nicht mehr verfügbar.

Maria das Gracas Foster, Ex-Petrobras-Chefin.

Foto: Reuters/Moraes

Rio de Janeiro - In Brasilien hat der schwelende Korruptionsskandal beim staatseigenen Ölkonzern Petrobras Vorstandschefin Maria das Gracas Foster den Job gekostet. Sie und fünf weitere Spitzenmanager räumten am Mittwoch ihre Posten, wie das Unternehmen mitteilte. Regierungskreisen zufolge drang Präsidentin Dilma Rousseff auf eine Entlassung.

Dennoch sei der Rücktritt überraschend gekommen, denn die Regierung habe sich mehr Zeit für die Suche nach einem neuen Management erhofft. Der Verwaltungsrat soll nun am Freitag die Nachfolger bestimmen.

Kurse klettern

An der Börse löste die Nachricht Jubel aus: Der Petrobras-Aktienkurs legte zwischenzeitlich mehr als sechs Prozent zu. Bereits am Dienstag hatten ihn Presseberichte, Foster werde von Rousseff entlassen, um über 15 Prozent nach oben getrieben.

Petrobras, einst Vorzeigeunternehmen der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas, wird vorgeworfen, für Arbeiten von Subunternehmen sowie für Zukäufe systematisch zu hohe Kosten ausgewiesen zu haben und die Differenz zu den tatsächlichen Preisen an politische Parteien geschleust zu haben - darunter auch an die regierende Arbeiterpartei der gerade erst wiedergewählten Präsidentin.

Rousseff selbst war von 2003 bis 2010 Verwaltungsratsvorsitzende von Petrobras. In diese Zeit fallen viele der Korruptionsvorwürfe, die sich jedoch nicht gegen Rousseff direkt richten. Die Behörden ermitteln gegen drei hochrangige Ex-Manager von Petrobras. (APA, 4.2.2015)