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Ein 20-köpfiges Expertenteam hat neue Impf-Empfehlungen erarbeitet.

Foto: Martin Oeser/dapd/apa

Eltern lassen ihre Kinder vor gefährlichen Erkrankungen oft durch Impfung schützen. Für Erwachsene im Berufsleben kommen die entsprechenden Informationen aber oft nicht an. "Die Folge sind eine zu geringe Durchimpfungsrate", heißt es von den Experten. Die neuen Empfehlungen (siehe unten) entstanden unter Federführung des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin (MedUni Wien) sowie des Gesundheitsministeriums.

Besonderheiten für Ältere

Mit einer neuen Publikation wollen die Experten die geltenden Empfehlungen für Immunisierungen in der Altersgruppe zwischen 18 und 60 Jahre zusammenfassen und auf einige Besonderheiten bei Älteren hinweisen. Die Empfehlungen beruhen auf dem erst vor kurzem vorgestellten aktuellen Österreichischen Impfplan - für die Anpassungen gibt es laut dem 20-köpfigen Autorenteam gute Gründe.

Ein Beispiel ist die Impfung gegen Diphtherie-Tetanus und Pertussis (Keuchhusten). "Laut Statistik Austria geben nur 50 bis 55 Prozent der Menschen zwischen 30 und 60 Jahren in Österreich an, gegen Diphtherie geimpft zu sein. Auffrischungsimpfungen (Tetanus; Anm.) wurden/werden im Rahmen von Verletzungen oftmals nur mit dem monovalenten Tetanusimpfstoff, aber nicht in Kombination mit Diphtherie getätigt, was eine geringere Durchimpfungsrate gegen Diphtherie als gegen Tetanus zur Folge hat."

Daher sollte im Verletzungsfall immer der Mehrfachimpfstoff Verwendung finden. Bei der Kinderlähmung (Polio) sollte der generelle Impfschutz aufrechterhalten werden, weil es zum Import der Erkrankungen aus anderen Weltregionen kommen kann. Bei Pertussis (Keuchhusten) wiederum ist es beispielsweise in den vergangenen Jahren weltweit zu einem Anstieg der Erkrankungsraten in allen Altersgruppen gekommen. Auch hier sollte jeweils die Kombi-Impfung angewendet werden. (APA, derStandard.at, 2.2.2015)