Wien - Die Medienbehörde KommAustria hat eine FPÖ-Beschwerde gegen das ORF-Radio Ö1 abgewiesen. Das Ö1-"Mittagsjournal" hatte im Juni über die Bildung einer neuen rechtspopulistischen Fraktion im Europaparlament berichtet und dabei auch eine Analyse des Politologen Anton Pelinka zur Frage "Wie rechtsextrem ist die FPÖ?" gebracht. Die FPÖ beschwerte sich bei der KommAustria, dass der ORF durch die Auswahl des "vorgeblich neutralen" Politikwissenschafters unobjektiv, parteilich und nicht unabhängig agiert habe.

Die Medienbehörde lehnte die Beschwerde nun ab. Der Beitrag entsprach dem, "was von einer Informationssendung wie dem 'Mittagsjournal' allgemein erwartet werden kann", so die KommAustria. Auswahl und Gewichtung der Berichterstattung sei Sache des ORF, der Standpunkt der FPÖ sei berücksichtigt worden. Wesen eines "analytischen Kommentars" sei es auch, Wertungen vorzunehmen.

Die von Pelinka punkto FPÖ gezogenen Schlussfolgerungen seien daher weder unsachlich, noch unobjektiv, hielt die KommAustria fest. Die FPÖ kann gegen den Bescheid noch Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einbringen. (APA, 30.1.2015)