Moskau - Zum Entsetzen von Tierschützern haben Restaurants in Moskau reichen Feinschmeckern Fleisch der vom Aussterben bedrohten Amurtiger und des fernöstlichen Leoparden serviert. Das Fell der Tiere, Köpfe sowie 50 Kilogramm Fleisch seien bei einer Inspektion in Restaurantküchen auf dem Markt Sadowod im Südwesten der russischen Hauptstadt beschlagnahmt.

Die Tiere sind auch durch ein Sonderprogramm von Kremlchef Wladimir Putin unter Schutz gestellt. Das berichtete die Zeitung "Komsomolskaja Prawda" am Freitag.

Wilderer festgenommen

"Das ist ein ekelhafter Fall", sagte der Tierschützer Juri Darman von der Organisation World Wild Fund For Nature (WWF) der Agentur Interfax. Durch eine Analyse des Fleisches solle festgestellt werden, ob es sich um Tiere aus der Gefangenschaft oder aus der freien Wildbahn handle. Die Jagd auf die geschützten Arten ist illegal.

Ermittler nahmen Medien zufolge in Moskau einen Wilderer fest. Nach Darstellung der Polizei sind Tigerprodukte bei Männern als Potenzmittel beliebt. Ein Kilogramm kostet demnach auf dem Schwarzmarkt rund 100.000 Rubel (1.300 Euro), ein Kopf mehr als das Doppelte. Für ein Tigerfell zahlten Reiche bis zu 700.000 Rubel. Den Angaben zufolge war das Fleisch nicht auf der Speisekarte. Es sei auf besondere Bestellung zubereitet worden. (APA, 30.1.2015)