Pretoria – Der frühere Kommandant der weißen Todesschwadronen zur Zeit der Apartheid in Südafrika, Eugene de Kock, ist am Freitag nach 20 Jahren im Haft auf Bewährung entlassen worden. Die Entscheidung verkündete der für Strafvollzug zuständige Minister Michael Masutha.

Die Freilassung des auch als "Prime Evil" (größter Verbrecher) bekannten de Kock sei "im Interesse der Staatsbildung und der Versöhnung" erfolgt, sagte Masutha. De Kock, einst Chef der Antiterroreinheit Vlakplaas der südafrikanischen Polizei war wegen vielfachen Mordes, Folter und Betrugs zu zwei lebenslangen Haftstrafen und zusätzlich 212 Jahren Haft verurteilt worden. Vlakplaas war in der Apartheid-Zeit zur Bekämpfung des verbotenen Afrikanischen Nationalkongresses des späteren Präsidenten und Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela eingesetzt worden.

Vor Gericht bezeichnete sich de Kock als "Mörder in staatlichem Auftrag". Unter anderem belastete er den ehemaligen Staatschef Pieter Willem Botha schwer. Er kritisierte immer wieder, dass er hart bestraft werde, während zahlreiche Mittäter und Drahtzieher nicht belangt worden seien. Im Gefängnis galt er als Musterhäftling. Er entschuldigte sich bei Opferfamilien und kooperierte bei der Aufklärung von Verbrechen. (APA, 30.1.2015)